Rundbrief

Schweiklberger Heimatnachrichten geschrieben vom Schweiklberger Chronisten Pater Matthäus Kroiss OSB und P. Prior Adm. Richard Multerer OSB 

Liebe Mitbrüder, Freunde und Wohltäter!

Aus der Abtei Inkamana schreibt Abt Gottfried Sieber: „Unsere Klostergemeinschaft hat jetzt 40 Mitglieder. Die Zahl der deutschen Missionare ist durch Alter und Todesfälle bedingt in den letzten Jahren stark zurückgegangen. Dafür hat die Zahl der einheimischen Berufe merklich zugenommen. 1980 gehörten zu unserem Kloster fünfzig Patres und Brüder aus Europa und nur zwei aus Afrika. Mittlerweile ist die Zahl der europäischen Missionare auf 13 zusammengeschrumpft (unter ihnen die Schweiklberger P. Prior Richard Multerer, P. Leopold Meier und P. Leo Eireiner), wovon bereits 12 über 70 Jahre alt sind. Mit insgesamt 27 Mönchen bilden die afrikanischen Mitbrüder jetzt eine deutliche Mehrheit in der Abtei Inkamana. Vor drei Monaten ist ein ehemaliger Mitbruder unserer Gemeinschaft, P. Heribert Ruf, im Alter von 98 Jahren in der Abtei Münsterschwarzach gestorben. 55 Jahre hatte er hier unermüdlich in der Seelsorge gearbeitet, bis er schließlich 2003 aus Alters- und Gesundheitsgründen in seine Heimatabtei zurückkehrte, wo er 1937 seine Gelübde abgelegt hatte und zehn Jahre später zum Priester geweiht worden war.

Unter all den vielen Aktivitäten unserer Abtei nimmt die „Inkamana High School“ einen besonderen Platz ein. Wie schon in all den vergangenen Jahren hat unsere Schule bei den Abiturprüfungen Ende letzten Jahres wieder hervorragende Ergebnisse erzielt. Alle 24 Abiturienten qualifizierten sich für ein Universitätsstudium. Das ist umso bemerkenswerter als in ganz Südafrika nur 68%  das Abitur bestanden und von diesen wiederum nur knapp ein Viertel die nötige Punktzahl für die Zulassung zu einer Universität erreichte. Es ist hier allgemein bekannt, dass es um das akademische Niveau der staatlichen Schulen Südafrikas nicht gut bestellt ist. Im internationalen Vergleich rangieren sie auf den letzten Plätzen. Das Welt-Wirtschaftsforum veröffentliche vor kurzem einen Bericht über die Qualität der Schulen in den einzelnen Ländern. Darin nimmt Südafrika unter 139 untersuchten Ländern Platz 130 ein, weit abgeschlagen hinter den meisten anderen afrikanischen Ländern. So erreichte Kenya Rang 32, Botswana Rang 48 und Malawi Rang 49. In den Fächern Mathematik und Physik rangiert Südafrika sogar auf dem drittletzten Platz. Ungenügend ausgebildete Lehrer, Mangel an Lehrkräften und an Unterrichtsmaterial sowie eine weit verbreitete Disziplinlosigkeit in den staatlichen Schulen sind für diese Misere verantwortlich. Im Gegensatz dazu haben private Schulen, darunter auch unsere Inkamana High School, einen sehr guten Ruf. Sie bieten, was man von einer guten Schule erwartet: Lehrer, die fachlich und pädagogisch kompetent sind und eine Unterrichtskultur, die die Schüler in jeder Beziehung fördert.

Ein Exerzitienkurs und ein Benediktinertreffen waren Anlass, dass ich in den letzten beiden Monaten zwei Mal eine größere Reise unternehmen musste. Im Februar erhielt ich ganz überraschend einen Brief von der Regionaloberin der „Schwestern von der seligen Mutter Theresa von Kalkutta“ mit der Bitte, für eine Gruppe von Schwestern einen achttägigen Exerzitienkurs zu halten. Dazu schickte die Oberin die von Mutter Theresa zusammengestellten Konstitutionen der Gemeinschaft. Beim Durchlesen fiel sofort auf, wie ernst es Mutter Theres meinte, als sie eine Gemeinschaft zum „Dienst an den Ärmsten der Armen“ gründete und von ihren Schwestern verlangte, dass sie sich in ihrem ganzen Lebensstil mit den Ärmsten der Armen identifizierten. Die Schwestern legen zu den üblichen Ordensgelübden (Gehorsam, Armut und Ehelosigkeit) noch zusätzlich das Gelübde des „geweihten Dienstes an den Ärmsten der Armen“ ab. Sie leben so anspruchslos wie sich das die „Normalbürger“ – und wohl auch die meisten Ordensleute – kaum vorstellen können. Sie haben z.B. in ihren Häusern keinen Anspruch auf ein Einzelzimmer, sondern schlafen jeweils in einem Schlafsaal. Die Regionaloberin macht da keine Ausnahme! Nur alle 10 Jahre stehen ihnen Ferien und ein Besuch im Elternhaus zu. Was das Essen betrifft, so verköstigen sie sich und die Menschen in ihrer Obhut mit dem, was sie selber im Garten und in der Landwirtschaft erzeugen oder was sie an milden Gaben bekommen. In ihren Häusern gibt es  weder Radio noch Fernsehen und auch keine Zeitung. Die Schwestern widmen sich ganz den Menschen, um die sich sonst niemand kümmert. In Afrika sind das vor allem AIDS-Kranke, Behinderte, alleinstehende alte Leute sowie Babies und Kinder, die von ihren Müttern verstossen wurden. In hochentwickelten Industrieländern sind es meist Menschen, die durch das sogenannte soziale Netz gefallen sind, die durch Alkohol und Drogen ihr Leben ruiniert haben und die Beamtenjargon als „asozial“ eingestuft werden. Ich habe bisher nur die Einrichtungen der Schwestern in Durban sowie in den beiden Häusern in Samibia gesehen. Dabei fiel mir besonders auf, wie ordentlich und peinlich sauber alles war. „Auf Sauberkeit legte Mutter Theresa größten Wert, Unordnung konnte sie überhaupt nicht leiden“, sagten die Schwestern.

Einen weiteren interessanten Brief bekam ich schon vor längerer Zeit aus Kasachstan, wo die Patres Joseph  Maria und  Matthias das kleine „Klösterchen“ betreuen, das von unseren Schweizer Mitbrüdern aus Uznach vor einigen Jahren auf Einladung des dortigen Bischofs gegründet wurde. Hier einige Auszüge: „Vier Monate sind schon verstrichen, seit wir unser Klösterchen in Osornoe winterdicht gemacht haben und zum Sprachstudium in die Stadt Kokschetau gezogen sind. Tamara, eine pensionierte Lehrerin, kommt jeden Vormittag zum Sprachunterricht zu uns. Wir beide merken beim Erlernen des Russischen, dass wir nicht mehr zwanzig sind und ein neues Wort unzählige Male hören müssen, bis es sich ins Gedächtnis einprägt. Aber unsere Sprachlehrerin ist sehr verständnisvoll und geduldig und spart nicht mit Komplimenten. Wir wohnen hier in der Stadt im Haus der „Gemeinschaft der Seligpreisungen“. Diese Gemeinschaft wurde von zwei Pastorenehepaaren, welche vor 38 Jahren in Frankreich zum katholischen Glauben konvertiert sind, gegründet. Bis heute besteht die Gemeinschaft aus Ehepaaren und Familien, aber auch aus zölibatär lebenden Mitgliedern. Hier in Kokschetau bestehen ideale Wohnverhältnisse: ein kleines Haus für die Familien, im mittleren Gebäude wohnen die drei „Ordensschwestern“, und im dritten Haus im Erdgeschoss befindet sich die Hauskapelle und unsere 3 Zimmer. Im Gästetrakt sind zur Zeit eine Medizinstudentin sowie Anatasia untergebracht. Letztere ist eine 19-jährige Frau, die vor einigen Monaten einen schweren Unfall erlitten hatte. Sie war mit ihrer Freundin auf einen offenen Güterwagen gestiegen, um schönere Photos machen zu können. Aus Unachtsamkeit kam sie zu nahe an die Hochspannungsleitung und ein 27 000 Volt (!) Schlag durchzuckte ihren Körper. Sie wurde sofort ins Krankenhaus gebracht, aber die Ärzte gaben ihr keine Überlebenschance mehr, da an ihr nur der Rücken und das rechte Bein von inneren und äusseren Verbrennungen verschont geblieben war. Gegen alle Erwartung ist sie nach einer Woche aus dem Koma aufgewacht. Ein junger kasachischer Arzt hat ihr beim Abschied gesagt: „Ich weiss nicht, zu welchem Gott Sie gebetet haben. Aber bedanken Sie sich bei Ihm, denn dass Sie noch am Leben sind und so schnell heimgehen können, ist ein Wunder!“ Bei den Schwestern hier verbringt sie ihren Genesungsurlaub. Im Sommer will Anastasia ihren Freund heiraten. – Ansonsten werden wir in Kokschetau von den Behörden sehr höflich behandelt. Kürzlich wurden die Priester und Ordensleute der verschiedenen Pfarreien von der Vorsteherin für „innere Angelegenheiten des Oblastes“ sogar zum Tee eingeladen und konnten mit ihr über aktuelle Probleme diskutieren. Da wir keine Daueraufenthaltbewilligung haben, müssen wir immer noch alle 6 Monate in die Schweiz  zurückfliegen und dort unser Visum erneuern“.


Gottes Segen und erholsame Sommerwochen wünscht Ihnen von ganzem Herzen
Ihr Schweiklberger Missionsprokurator P. Stephan Raster OSB

Liebe Mitbrüder, Freunde und Wohltäter!

Die vergangene Berichtszeit hat zwei Gesichter, wenn man so sagen darf: ein ernstes und ein lachendes. Das ernste gehört der vorösterlichen, das lachende der nachösterlichen Zeit, vor allem dem Mai. Den Ernst der Zeit machte das Gedenken an die Aufhebung des Klosters durch die Nationalsozialisten am 02.April 1941 deutlich, das wir mit einem Gebetsgedenken und Glockengeläute um 12 Uhr begingen, sowie einer kleinen Ausstellung in der Abteikirche. In seinem zusammenfassenden Gebet gedachte V.Abt auch aller, die in diesen Jahren der Willkür schwer geprüft wurden und ihr Leben verloren haben.

Passend auch zur ernsten Zeit sang am Samstag, dem 9.April der Chor der „Youth Performing High School“, eines der führenden amerikanischen Gymnasien für Musik aus Louisville, Kentucky, in der Abteikirche das Requiem von Wolfgang Amadeus Mozart in hervorragender Qualität. Am selben Tag hielten V.Abt und P.Michael Mayer im St.Beda-Haus einen Einkehrtag unter dem Thema: „Vergebung leben“.
Der 15.April war durch zwei besondere, allerdings konkurrierende Ereignisse ausgezeichnet: In der Abteikirche wurde um 19 Uhr zur Vorbereitung auf den Palmsonntag ein geistliches Konzert  mit dem Titel „Das Labyrinth der Welt und das Paradies des Herzens“ aufgeführt. An der Orgel spielte Professor Norbert Düchtelt nach einer Komposition von Petr Eben. Die Texte von Johann Comenius (1592-1670) las Alex Dorow, bekannt als Nachrichtensprecher des Bayerischen Fernsehens. Herr Dorow meisterte seine Aufgabe in unserem akustisch etwas schwierigen Kirchenraum hervorragend. Das andere große Ereignis dieses Tages, das sich allerdings im Atrium des Gymnasiums Vilshofen abspielte, war der Vortrag von Abt Primas Notker auf Einladung der Volks -und Raiffeisenbanken des Landkreises Passau über die Möglichkeit des humanen Management in unserer Zeit. Wir freuten uns, dass wir V.Abt Primas bei der Vesper in unserer Mitte begrüßen und seinen Segen empfangen durften. Am selben Abend begann auch das Familienwochenende im St.Beda-Haus unter Leitung von Altabt Christian. Bei der Palmprozession am Palmsonntag begleiteten uns auch wieder die Kinder der Familien mit dem Palmesel. V.Abt nahm am 18. April am Priester- und Diakonentag in Passau und an der Chrisammesse im Dom teil. Einen geistlichen Schwerpunkt setzten auch die „Exerzitien im Alltag“, die vom 14. bis 21.März und vom 04. bis 11.April im Pfarrzentrum Vilshofen angeboten wurden. P. Prior Matthias war mit Schwester Manuela Hegenberger als Begleiter dabei. Auch P. Michael nahm daran teil. Dann lachte uns die Ostersonne und wir feierten frohen Herzens das heilige Osterfest. Nach der Feier der Osternacht luden wir unsere Gäste und Kirchenbesucher wieder zum Osterfrühstück ein. Damit sind wir auch schon beim „frohen Teil“ des Berichtes und im Wonnemonat Mai angelangt. Maienmonat ist Marienmonat. So erklangen auch am 05. Mai abends in der Klosterkirche im Rahmen eines „Mariensingens“ stimmungsvolle Marienlieder aus dem Schatzkästlein des deutschen Volksgesangs, dargeboten von sechs bekannten Volksmusikgruppen aus der näheren Umgebung. Verbindende Texte und Gedichte sprach Herr Wolfgang Englmüller. Am Samstag, den 07.Mai lud dann die Coelestin-Maier-Realschule zum „Schweiklberger Frühling“ ein. Es war ein wahres Fest für die Ohren, aber auch für die Augen und den Magen. Die „Stadtkapelle Vilshofen“, die „Jeremias Flickschuster Jazz-Band“ und natürlich unsere Bläserklasse mit der Schulband heizten den Besuchern ordentlich ein. Das Rahmenprogramm meisterte die BRK-Bereitschaft Vilshofen und der Elterbeirat kümmerte sich um die Stillung von Hunger und Durst.

Auch V.Abt war mit „Panama-Hut“ und Tuba dabei. Und „Petrus“ zeigte sich von seiner freundlichsten Seite. Wir Schweiklberger scheinen doch eine gute Nummer bei ihm zu haben. Das konnten wir  beim nächsten großen Fest der Realschule am 20.Mai, dem Tag der offiziellen Einführung des neuen Schulleiters, Herrn Michael Zenger, feststellen. Auch dieser Tag war von strahlendem Wetter begünstigt. Um 11 Uhr feierte V.Abt mit den Lehrern, den geladenen Gästen und der Klostergemeinschaft einen Pontifikalgottesdienst. Als Konzelebranten standen mit ihm Herr Generalvikar Dr Klaus.Metzl, der Onkel von Herrn Zenger, Herr Pfarrer Feigl, P.Prior Matthias und P.Matthäus am Altar. Anschließend war in der Turnhalle die offizielle Amtsübergabe durch den Repräsentanten des  Schulträgers; Abt Rhabanus; angesetzt. Der Direktor des Katholischen Schulwerkes, Herr Dr. Andreas Hatzung, der stellvertretende Landrat Manfred Riedl, Bürgermeister Georg Krenn von Vilshofen und der Ministerialbeauftragte Michael Wagner sprachen Grußworte, aus denen die Hoffnung klang, dass der viel versprechende neue Wind auch weiterhin wehen und neues Leben in die Schule bringen wird. Schulleiter Zenger selber stellte in seiner Ansprache seine Mitarbeiter, Lehrer und Angestellten vor, ohne die er seinen Dienst nicht leisten könnte. Er vergab an jeden der Angesprochenen gute Noten für ihren Einsatz. Besonders engagiert haben sich auch die Schüler an diesem Tag, vor allem die Bläser-und Gitarrengruppe sowie die Schulband, die mit heißen Rhytmen und einer launigen Revue die Gäste bestens unterhielt. Unsere Küche unter Leitung von Küchenmeister Jellbauer bereitete für die Gäste ein schmackhaftes Essen.
Ein Höhepunkt des musikalischen Lebens in Schweiklberg darf natürlich nicht unerwähnt bleiben: die Orgelnacht, oder wie sie mit vollem Namen heißt: „Vollmondorgelnacht“. Heuer spielte sogar dieser Himmelskörper mit, auch wenn er nicht in seiner vollen Größe aufleuchtete. Aber auch so war diese Veranstaltung, betreut von Frau Carola Baumann-Moritz im Auftrag der Stadt Vilshofen, ein grandioses Erlebnis, vor allem für diejenigen der Freunde unserer Klaisorgel, die die volle Nachtlänge von 8 Uhr abends bis 2 Uhr morgens durchhielten. Sechs bedeutende Musikinterpreten verzauberten die Zuhörer durch eine Fülle von Klängen und die Stinglhammer Consulting Group unsere Abteikirche durch eine zauberhafte Lichtinstallation in ein Märchenschloss.

Unser Rundbrief bewegt sich langsam auf das Ende zu. Wir werfen noch schnell einen Blick in den Konvent. Drei von unseren Missionaren sind zur Zeit auf Heimaturlaub bei uns: P.Richard Multerer, P.Gregor Norbert Zeilinger, der auch Br. Georg Bauer aus El Rosal mitbrachte, und Br. Markus Forster. P. Oswald Wiederer und P. Leo Eireiner werden demnächst nachfolgen. Vorausschauend darf noch gesagt werden, dass wir am Pfingstmontag, dem 13.Juni wieder unsere Jubilare feiern: Br.Adalbert Plötz: 65 Jahre Profess; Br. Bonifaz Kellnberger:  60 Jahre Profess, P.Matthias Wenig und P.Richard Multerer: 50 Jahre Profess. P. Benedikt Schneider : 25 Jahre Priester. Altabt Anselm Schulz konnte am 12.Mai im Augustinusstift in München seinen 80.Geburtstag begehen. V.Abt gratulierte ihm und nahm auch unsere Glückwünsche mit. Den Schluss soll wieder das Totengedenken bilden. Am 29.März verstarb an plötzlicher Gehirnblutung der Cousin von Br.Raymund, Herr Wilhelm Klarl,  im 53.Lebensjahr. V.Abt und Altabt Christian nahmen am 11.Mai am Begräbnis unseres Wohltäters, Herrn Wolfgang Niederhofer teil, der am 06.Mai ebenfalls plötzlich verstorben ist.V.Abt konnte ihm noch die Sterbesakramente spenden. P.Georg hielt am 21.Mai mit einer großen Trauergemeinde das Requiem für Herrn Horst Baumann. Frau Florentine Baumann war lange im Elternbeirat unseres Gymnasiums tätig.

Jetzt aber wirklich Schluss. Ich wünsche Ihnen allen ein gnadenvolles Pfingstfest und die Freude im Heiligen Geist.
Ihr P. Matthäus Kroiss

Liebe Mitbrüder, Freunde und Wohltäter!

„Gedenke Mensch, dass du Staub bist, und wieder zum Staub zurückkehrst“ spricht der Priester am Aschermittwoch beim Auflegen der geweihten Asche. Die Fastenzeit lässt uns wieder  an unsere Vergänglichkeit denken. Für die klösterliche Gemeinschaft war es der Tod von Bruder Josef (Karl) Leitl, der an die „letzten Dinge“ mahnte. Nach wochenlangem Ringen hat er unseren Mitbruder am frühen Morgen des 07.Februar von seinem irdischen Leiden erlöst und zum himmlischen Vaterland heimgeführt. Am 11.Februar um 14h sangen wir ihm das Requiem und geleiteten zusammen mit den Angehörigen und vielen seiner Bekannten seinen Leichnam zum Friedhof. Br.Josef ist in der Nähe von Schweiklberg. aufgewachsen. Nach der Schulausbildung kam er zu den Brüderzöglingen und erlernte bei Br. Gerold Schwarzbauer das Zimmererhandwerk Obwohl er bereits 1940 in das Postulat aufgenommen wurde, konnte er erst nach seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft seinen klösterlichen Weg fortsetzen. Seit 1950 war Br.Josef Leiter der Hühnerfarm, bis sie 1999 aufgegeben wurde. Zusammen mit Br.Martin Exner (gestorben am 1.Juli 1990 an plötzlichem Herzversagen) und etlichen Mitbrüdern und Angestellten arbeitete er unermüdlich Tag und Nacht bei der Aufzucht und Betreuung des Geflügels und unternahm  weite und zum Teil auch schwierige Fahrten durch ganz Bayern, um Küken und Eier zu den Kunden zu bringen. Den Fahrdienst leistete unser Mitbruder auch nach der Pensionierung noch gerne für die klösterliche Gemeinschaft. Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte Br.Josef in der Krankenabteilung, nahm aber eifrig am Chorgebet und den anderen klösterlichen Übungen teil, bis zunehmende Schwäche und Hinfälligkeit ihm auch das versagten. Vergessen wir Br.Josef nicht im Gebet, das ihm zeitlebens ein echtes Anliegen war! In diesem Zusammenhang möchte ich auch an die anderen uns nahe stehenden Verstorbenen erinnern: Am 29.Januar verschied in Würzburg Br.Clemens Hamberger aus der Abtei Münsterschwarzach, der von 1969 bis 1975 bei uns als Organist gewirkt hat. Ein treuer und eifriger Förderer und Wohltäter war Herr Klaus Esch aus Willich, der am 21.Februar nach langer Krankheit gestorben ist. P.Michael Mayer verlor am 28.Februar seinen Bruder, Herrn Josef Mayer. Am 24.März verstarb Frau Gertrud Schatzlmayr, die Mutter unseres ehemaligen Schülers Günther Schatzlmayr und Mitglied des Singkreises. P.Pius nahm  am 26.März an ihrer Beerdigung in Vilshofen teil  Die letzte Verstorbene aus unserem Bekanntenkreis ist Sr.Renate Riedl, Priorin der Benediktinerinnen von Neustift von 1971. bis 1991 und seit 1982 auch Generalpriorin der Kongregation, die am 26.März in die ewige Heimat gehen durfte. Ihnen allen wünschen wir die ewige Ruhe und Glückseligkeit im himmlischen Vaterhaus.

Nach der langen Totenliste kommen wir nun endlich zum Leben in unserer Gemeinschaft. Zuerst soll wieder von den besonderen Ereignissen die Rede sein. Am 02.Februar, dem „Tag des geweihten Lebens“ nahmen etliche Mitbrüder am Gottesdienst der Ordensleute in St.Paul, Passau, mit Diözesanbischof Wilhelm Schraml teil. Am Sonntag, den 06.März konnten die zahlreichen Zuhörer in unserer Abteikirche einen musikalischen Höhepunkt erleben. Mit Werken von Bach, Demessieux, Radulescu  und Rheinberger brachte Herr Daniel Obtmeier (26 Jahre) die „Königin der Instrumente“ zum Klingen. Mit großem Applaus bedankten sich die begeisterten Musikliebhaber beim jungen Künstler. Der Faschingssonntag war diesmal nicht nur mit der obligaten Reimpredigt von V.Abt Rhabanus ausgezeichnet, sondern auch durch einen Frühschoppen im Weinstüberl des St.Beda-Hauses für Mitbrüder und Kirchenbesucher, der auch  gerne angenommen wurde. Am 17.März versammelten sich die Landfrauen im St.Beda-Haus. Über das zur Zeit sehr aktuelle Thema „Was haben wir Christen heute noch zu lachen“ referierte Mutter Priorin Helene Binder von Neustift. Chefarzt Dr.med. Hans-Otto Rieger klärte über Gelenkserkrankungen auf. Den Schlussgottesdienst in der St.-Beda-Haus Kapelle hielt V.Abt Rhabanus. Am 21.März feierten wir wieder das Hochfest des Heimgangs unseres Ordensvaters Benedikt, zu dem uns auch zeitgerecht  „Petrus“ ein schönes Frühlingswetter spendierte. Die Festpredigt beim Pontifikalamt hielt Msgr. Hans Stadler, der uns die wichtigen benediktinischen Programmworte „Bete“ „Arbeite“ und „sei ein Segen“ in Erinnerung rief. Neben der Festmesse „Gaudeamus in Domino“ im lateinischen Choral erklangen von der Orgelempore das „Lascia ch’io pianga“ von Georg Friedrich Händel sowie einige andere Gesangs -und Instrumentalstücke für Sopransaxofon und Orgel, vorgetragen von Frau Eugenie Erner, begleitet auf der Orgel von Herrn Ansgar Wilhelm. Anschließend an den Festgottesdienst versammelten sich die Mönchsgemeinschaft und die geladenen Gäste, darunter Herr Bürgermeister Georg Krenn und Herr Schulleiter Michael Zenger mit dem Lehrerkollegium unserer Realschule sowie einige Geistliche aus der Nachbarschaft zusammen mit den Helferinnen im Flohmarkt und einigen anderen guten Bekannten und Freunden der Abtei im Klosterrefektorium zum gemeinsamen Festmahl. Am Sonntag, den 27.März eröffnete Altabt Christian nach dem Konventamt, die Werkschau von Schwester Christophora Janssen aus der Abtei St. Hildegard. Die Ausstellung zeigt Skulpturen und Bilder aus der Keramik und Malwerkstatt dieses Kloster, die noch bis 04.September 2011 täglich von 14h bis 17h im Ausstellungsraum des Erdgeschosses zu sehen sind. Schauen wir noch schnell hinüber in unsere Realschule. Hier hat am 21.Februar 2011 der neue Schulleiter, Herr Michael Zenger  sein Amt abgetreten. Die offizielle Amtsübergabe wird im Mai stattfinden.

Am Tag nach dem Benediktusfest begann Malermeister Br.Sales mit einigen Mitbrüdern das Refektorium auszuräumen. Nach 30 Jahren sollen Wände und Decken einer gründlichen Renovierung unterzogen werden. Auch die beiden Gemälde von Frau Else Birks aus den 50er Jahren brauchen eine Intensivreinigung. Die klösterlichen Mahlzeiten finden zur Zeit im Kapitelsaal statt. Nun noch kurz zu den Mitbrüdern. Am 29.Januar war V.Abt auf dem Jakobsberg zum 50-jährigen Jubiläum der Übernahme durch die Benediktiner von St.Ottilien. P.Michael Mayer gestaltete am 26.Februar im St.Beda-Haus einen „Tag mit der Bibel“ unter dem Thema „Herr Jesus, sei das Wort, auf das ich höre“. Br.Sebastian nimmt vom 14. bis 17.03 in Dresden an einem Kurs über Betriebssicherheit teil. Br.Franziskus musste sich am 28.01. im Krankenhaus Vilshofen an der Wirbelsäule operieren lassen. Groß war die Zahl der Gäste, die in den vergangenen zwei Monaten bei uns Stille und geistliche Nahrung suchten. Zu „Tagen im Kloster“ kam am 11.02. Herr Daniel Weber aus Grafenau und am 18.02. Herr Martin Kreuzer aus Zwiesel .Für einige Tage besuchte uns Father Denis Xulu aus der Diözese Eshowe. Ganz besondere Gäste begrüßte P.Matthäus am 01.März.: Austauschschüler aus Shanghai, die zur Zeit an der Berufsschule Pfarrkirchen hospitieren, informierten sich über unser klösterliches Leben und vor allem über unsere Werkstätten. Dr.Johannes Mahr suchte in unserem Archiv nach brauchbaren Unterlagen für sein Buch über die Abtei Münsterschwarzach Vom 25. bis 27.März hielt Abt Rhabanus sechs Seminaristen des Theresianums Bamberg einen Einkehrtag

Mit einem vorauseilenden Gruß für ein gesegnetes Osterfest verabschiedet sich der Klosterchronist P.Matthäus 

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