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Aktuelle Nachrichten aus der Benediktinerabtei Schweiklberg
Große Professfeier auf Schweiklberg
Acht Mönche haben vor 25, 40, 50 und 65 Jahren ihr Ordensgelübde abgelegt
von Helmuth Rücker
17.05.2016 Schweiklberg: Beten und arbeiten. Dazu haben sich die Benediktiner-Mönche des Klosters Schweiklberg verpflichtet. 27 Mönche leben in der klösterlichen Gemeinschaft hoch über der Stadt, acht von ihnen feierten am Pfingstmontag beim 9-Uhr-Gottesdienst ein Jubiläum ihrer Profess .Angehörige und treue Kirchgänger waren gekommen.
Abt Rhabanus Petri dankte den sechs Brüdern und zwei Priestern. Gott hätte sozusagen bei ihnen angeklopft, sie hätten Ja gesagt und seien bei diesem Ja geblieben. Sie hätten viel Gutes erfahren, aber auch manches aushalten, durchhalten und ertragen müssen. "Wer glaubt, dem ist ewiges Leben verheißen", das schenke Hoffnung und gebe Kraft. Der Abt forderte dazu auf, Zeugnis abzugeben – nicht nur in Worten, sondern wie wir unser Leben gestalten. Das Leben als Christ sei und bleibe eine Herausforderung.
Während des Gottesdienstes erfolgte nur eine kleine Zeremonie für Bruder Raphael und Bruder Alfred. Ihnen wurde anlässlich ihrer 50-jährigen Profess der Altersstab überreicht.
65 Jahre Profess: Bruder Bonifaz Kellnberger (86), zunächst in der Landwirtschaft des Klosters, die meiste Zeit im Betrieb "Schweiklberger Geist" eingesetzt.
50 Jahre Profess: Bruder Raphael Lang (68), Gärtnermeister, leitet die Gärtnerei und ist langjähriger Ausbilder von Lehrlingen. – Bruder Alfred Straubinger (68), Schlossermeister, seit zehn Jahren Helfer in der Gärtnerei.
40 Jahre Profess: Bruder Leo Harochlin (60), Leiter des Betriebs "Schweiklberger Geist", gelernter Gärnermeister, Subprior, im Klosterladen und in der Caféteria tätig.
25 Jahre Profess: Bruder Franziskus Rohjans (58), Leiter der Krankenstation, zuvor Klosterladen, drei Jahre in der Mission.
50 Jahre Priester: Pater Matthias Wenig (78), früher Lehrer am Gymnasium, Subprior in Bergfried, Leiter des St. Beda-Hauses, nun Cellerar und Prior. – Pater Richard Multerer (75), Südafrika-Missionar, nun Pförtner-Dienste und seelsorgerischer Dienst.
Bruder Erich feiert seine Profess in St. Ottilien. Er arbeitet seit einigen Jahren in Schweiklberg.
Foto links oben: Sie feierten das Jubiläum ihrer Profess v.l. Bruder Erich, Bruder Alfred, Pater Richard, Bruder Leo, Abt Rhabanus, Bruder Bonifaz, Pater Matthias, Bruder Franziskus und Bruder Raphael. − Foto: Rücker
Sich wie Benedikt berufen fühlen
Klostergemeinschaft Schweiklberg feierte gestern den Todestag des Ordensgründers nach – Festgottesdienst und Festmahl
von Elke Fischer
06.04.2016 Schweiklberg: Eigentlich hätte die Klostergemeinschaft schon am 21. März den Heiligen Benedikt feiern wollen. Denn jedes Jahr an diesem Tag erinnern die Mönche mit einem Fest daran, dass der Ordensgründer an diesem Datum gestorben und in den Himmel eingegangen ist. Da der Termin heuer in die Karwoche fiel und diese keine Festivitäten zulässt, wurde der Benediktus-Tag verlegt.
Am Dienstag war es so weit: Die Mönchsgemeinschaft zelebrierte einen Festgottesdienst in der Klosterkirche. Wie alle Jahre lädt Abt Rhabanus dazu das Lehrerkollegium der Coelestin-Maier-Realschule, Priester, Politiker, Weggefährten sowie Freunde und Förderer des Klosters ein.
Festprediger war als Novize in Schweiklberg
Und so versammelten sich, als die Glocken der Abtei zum Gottesdienst riefen, um 10.30 Uhr zahlreiche Besucher, um gemeinsam mit den Mönchen, die im Chorgestühl Platz genommen hatten, in das Leben und Wirken des Heiligen Benedikt einzutauchen.
Die Festpredigt hielt diesmal Monsignore Josef Tiefenböck, Dekan von Pocking. Eine besondere Verbindung hat er zu Kloster Schweiklberg, denn 1983 war er für ein Jahr lang hier als Novize. Zum Bedauern der Klostergemeinschaft hat er sich jedoch gegen das Mönch sein entschieden und ist weltlicher Priester geworden, wie er in seiner Predigt erzählte. Nichtsdestotrotz ist der Heilige Benedikt für ihn auch weiterhin ein großes Vorbild. Drei Grundgedanken gab er den Zuhörern mit auf den Weg: Jeder, egal ob Mönch, Priester, Lehrer oder Politiker, sollte sich berufen fühlen, dort etwas zu leisten, wo er seinen Platz hat. Genau wie es damals der Heilige Benedikt getan habe, der aus dem Lärm der Großstadt Rom hinaus in die Einöde ging und dort, von Gott berufen, seine Berufung fand. Der zweite Eckpfeiler: Die Freude am Leben. Nur wer Freude an dem hat, was er macht, kann Freude auch weitergeben und andere damit anstecken. Und als drittes sollte man selbst versuchen, mit Gott eins zu sein, auch wenn das im Alltag mit seinen vielen Ablenkungen und Störfaktoren nicht leicht sei. "Denn Gott selbst will mit uns eins sein", betonte Tiefenböck. Mit dem Gedanken, dass der Benediktus-Tag Quelle sei, sich darauf zu besinnen, dass wir alle Gottessuchende sind und aus der Kraft von Jesus Christus, dem Auferstandenen, schöpfen, schloss er seine Predigt.
Drei-Gänge-Menü im Refektorium
Zelebriert wurde die Messe von Abt Rhabanus, als Konzelebranten waren die drei Patres Richard, Georg und Matthäus von Schweiklberg, Diakon Christoph Zeiss aus Mainz und Monsignore Dekan Josef Tiefenböck um den Altar versammelt. Patres und Brüder ließen lateinische Gesänge erklingen. Der Windorfer Komponist und Organist Josef Neugirg saß an der Klais-Orgel und machte einmal mehr deutlich, welche Klangfülle in diesem Instrument steckt. Mit dem gemeinsam gesungenen Benediktlied klang der Gottesdienst aus.
Dank gab es von Abt Rhabanus an den Prediger: "Du hast unsere Herzen angesprochen, das tut gut", sagte er, bevor sich die Gäste über ein köstliches Drei-Gänge-Menü im Refektorium des Klosters freuen durften – eine weitere Besonderheit an diesem Tag, denn normalerweise ist die Ordensgemeinschaft hier unter sich.
Foto links oben: Im Refektorium des Klosters wurden die Gäste anschließend von den Mönchen festlich bewirtet.
Foto rechts: Zusammen mit fünf Konzelebranten feierte Abt Rhabanus gestern in der Abteikirche von Schweiklberg den Benediktus-Tag nach. − Fotos: Fischer
Gutes Miteinander der Religionen im Haus Pax
Bischof besucht Inobhutnahme-Einrichtung für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Schweiklberg
8.2.2016 - Schweiklberg: Es war ein besonderer Tag im Haus des Friedens – Haus Pax – in Schweiklberg, als Bischof Dr. Stefan Oster sich Zeit nahm, um Haus, Bewohner, Betreuer und Initiatoren der Inobhutnahme-Einrichtung für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, deren Träger der Caritasverband für den Landkreis Passau ist, kennen zu lernen.
Das Interesse an diesem Besuch war groß. Kreiscaritas-Vorsitzender Herbert Spittler freute sich, dass "Hausherr" Abt Rhabanus Maurus Petri ebenso gekommen war wie Pfarrer Sebastian Wild aus Aldersbach, Kaplan Carl-Christian Snethlage aus Vilshofen, Bürgermeister Florian Gams, die KCV-Vorstandsmitglieder Josef Grabmann und Hans Gschwendtner, Diözesanökonom Dr. Josef Sonnleitner, Erika Paul vom Caritas-Diözesanverband und Michael Zenger, Leiter der Coelestin-Meier-Realschule in Schweiklberg.
Spittler sagte, dass der Besuch des Bischofs gerade in der aktuellen Zeit einer gespaltenen Gesellschaft mitmenschlich und gesellschaftspolitisch ein wichtiges Zeichen ist.
Zunächst hatte der Kreiscaritasverband im Kloster St. Gertrud in Tettenweis eine Herberge für seine Clearingstelle gefunden.
Die fehlenden Brandschutzvorkehrungen haben allerdings schon nach wenigen Monaten eine neue Lösung erfordert. Diese fand sich im leerstehenden Gästehaus St. Beda des Klosters Schweiklberg. Eine win-win-Situation, wie Abt Rhabanus kopfnickend bestätigte, denn beispielsweise sei die Versorgung mit Essen dank der Klosterküche sichergestellt und diese sei nun besser ausgelastet.
Die notwendigen Umbaumaßnahmen wurden vom Bistum übernommen. Bereits nach wenigen Wochen konnten die Jugendlichen und ihre Betreuer in die neuen Räume einziehen. Nun beherbergt das Haus drei Clearing-Gruppen und eine Nachsorge-Gruppe mit insgesamt 48 jungen Männern im Alter von 14 bis 17 Jahren, die vorwiegend aus Syrien, Afghanistan und dem Irak stammen.
Bei einem Rundgang konnten sich der Bischof und die Gäste einen Eindruck vom Haus verschaffen, das in Ausstattung und Komfort zweckmäßig, aber einfach gehalten ist. Viele der alten Möbel wurden wieder verwendet, neue Einrichtungsgegenstände wie Computer oder Fitnessgeräte wurden an die Einrichtung gespendet.
Einrichtungsleiter Florian Geyer und seine Kollegen beantworteten umfassend die vielen Fragen der Besucher. So konnten sie berichten, dass das deutsche Frauenbild für die wenigsten der jungen Leute ein Problem sei und bisher jeder sich schnell mit den neuen kulturellen Gegebenheiten zurecht gefunden habe.
Das 40-köpfige Betreuer-Team lernt in regelmäßig stattfindenden Schulungen und Supervisionen mit den teils schweren Traumatisierungen der Burschen und jungen Männer umzugehen. Zufrieden wurde von den Besuchern festgestellt: "Haus Pax macht im Zusammenleben der Bewohner und Betreuer seinem Namen alle Ehre. Trotz unterschiedlicher Herkunft und Religionszugehörigkeiten leben hier alle friedlich unter einem Dach." Die Muslime haben einen eigenen Gebetsraum in dem katholischen Haus.
Bischof Stefan suchte immer wieder das Gespräch mit den jungen Männern und hatte sichtlich Spaß bei einer gemeinsamen Kickerpartie. Im Anschluss an den Rundgang segnete er die Räume. − eb
Foto li.: Ein "Klassenfoto" mit (v.l.) Kreiscaritas-Vorstand Hans Gschwendtner, Diözesanökonom Dr. Josef Sonnleitner, Einrichtungsleiter Florin Geyer, Geschäftsführer Ralph Schmieg vom Kreiscaritasverband, Bürgermeister Florian Gams, Bischof Stefan, Abt Rhabanus und mit dem Vorsitzenden des Kreiscaritasverbands für den Landkreis Passau, Herbert Spittler.
Foto re.: Bischof Stefan wagte sich, es gegen die Burschen am Kickerkasten aufzunehmen. Das Ergebnis wurde nicht bekannt. − Fotos: Stefenelli
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