Rundbrief

Schweiklberger Heimatnachrichten geschrieben vom Schweiklberger Chronisten Pater Matthäus Kroiss OSB und P. Prior Adm. Richard Multerer OSB 

Liebe Mitbrüder, Freunde und Wohltäter!

Mit dem Fest „Mariä Lichtmeß“, jetzt „Darstellung des Herrn“, endete vor der Liturgiereform das Weihnachtsfest. Mittlerweile sind die Christbäume schon verschwunden und die Krippen abgebaut. Statt ihrer macht sich in den Verkaufsregalen mancher Kaufhäuser der Osterhase breit. Wir machen einen Sprung zurück in die Adventzeit, dem Beginn des weihnachtlichen Festkreises. Der erste Adventsonntag war heuer besonders hervorgehoben durch die Einführung des neuen Gotteslobes, das von vielen Kirchenbesuchern schon sehnsüchtig erwartet wurde. Auch bei uns ging, dank des Einsatzes unseres Kantors P.Pius, die Umstellung gut vonstatten. Zur adventlichen Einstimmung trägt seit einigen Jahren das Engagement unserer Realschule bei, einmal durch die angebotene Frühschicht für Schüler, Eltern und Lehrer.120 Personen nahmen am 11.Dezember daran teil, so dass dieser Gottesdienst von der Krypta in die Abteikirche verlegt werden musste. Die „Benediktinische Adventfeier“ am 17.Dezember in der Abteikirche war ein weiterer Höhepunkt des vorweihnachtlichen Programms. Abt Rhabanus konnte bei der Eröffnung und Begrüßung auf eine gefüllte Abteikirche schauen, ein eher seltener Anblick. Musikalisch gestalteten die Andacht in der Kirche die Bläser, der Chor und die Schulband. Wie in den vergangenen Jahren lockten nach der kirchlichen Feier die Köstlichkeiten in den aufgebauten Hütten und Standerln auf dem Schulhof die Besucher nach draußen.


Was wäre der Advent ohne die Musik. Zweimal strömten Besucher zu einem geistlichen Konzert in die Abteikirche. Am 01.Dezember boten Domorganist Ludwig Ruckdeschel und Herr Oliver Lakota auf der Trompete klassische weihnachtliche Musik bei Kerzenschein, textlich begleitet von Abt Rhabanus. Auch am Sonntag, dem 15.Dezember um 16.00, war die Abteikirche wieder bis auf den letzten Platz gefüllt. Das 2.“Geistliche Adventskonzert“ gestalteten  Christian Müller auf der Orgel und die Sopranistin Elisabeth Jele mit geistlichen Liedern von Caccini, Böddecker, Franck, Bach und J.Michael Haydn. Dazwischen bestritt am 07.Dezember die Stadtkapelle Vilshofen einen adventlich - weihnachtlichen Musikabend mit bekannten und vertrauten Melodien. Der absolute Höhepunkt weihnachtlichen Musizierens war dann die Aufführung des Weihnachtsoratoriums von Johann Sebastian Bach durch den Singkreis Vilshofen unter der bewährten Leitung von Frau Annette Voggenreiter zusammen mit dem Kammerorchester Pisek und Solisten der Staatsoper Prag am 04.Januar 2014. Zur Aufführung kamen alle 35 Choräle, Arien und Rezitative dieses Werkes, eine gewaltige Anstrengung und Leistung dieses Chores. Die Besucher in der überfüllten Abteikirche bedankten sich mit stehendem Applaus und anschließenden Gratulationen für diese meisterhafte Darbietung. Ein besonderer Einsatz des Chores, dem auch unser P.Pius Zeller angehört, war, dass das gewaltige Werk einen Tag nach der Aufführung in Schweiklberg in Pisek noch einmal aufgeführt wurde.

Im Kloster selbst geht die Adventszeit eher still vor sich. Ein besonderer Dank gebührt dieses Jahr unserem P.Prior Matthias, der neben seiner vielen Arbeit in der Verwaltung und bei den Gästen auch noch den Weihnachtsschmuck im Refektorium und in der Klausur sowie die Aufstellung der Weihnachtskrippe in der Abteikirche übernahm, die wieder viele Besucher anzog. Dazu kam auch noch eine kleine Krippe im Kreuzgang aus dem Nachlass unseres verstorbenen Schreinermeisters Bruder Petrus. Die Nachbereitung des Weihnachtsfestes besorgten die Jahresexerzitien des Konventes vom 26. bis 31.Dezember, in denen uns P.Benedikt Nettebrok von St.Ottilien in die Jüngerschule Jesu nach dem Lukas -und Johannesevangelium einführte. Am Jahresende, vom 29.Dezember bis 3.Januar wurden im St.Beda-Haus wieder „Tage des Gebetes“ angeboten.

Bleiben wir aber noch beim Konvent. Am 29.November fand ein Informationsgespräch über unsere neu zu erstellende Homepage, den Umbau des Pfortenbereiches und die Weiterverwendung des St.Beda-Hauses statt. Referenten waren Herr Witt, der unsere Homepage betreut, die Architekten Herr Diewald und Herr Ammer und unser Wirtschaftsberater Herr Weber. Zur Zeit sind wir dabei den Tag des „Offenen Klosters“, der am 10.Mai stattfinden soll und Besuchern ermöglicht, auch einen Blick in den Innenbereich unserer Gemeinschaft zu tun, vorzubereiten. V.Abt Rhabanus hielt am 15.Dezember den Konventgottesdienst in der Abtei Tettenweis zum Jahrestag der Weihe von Frau Äbtissin Bernarda Schmitt OSB. Am Sonntag vor St.Sebastian, am 19.Januar, zog in Vilshofen die Sebastianiprozession wieder durch die Stadt. Br.Sebastian als Mitglied der Sebstianibruderschaft und Namensträger des heiligen Märtyrers, war als Assistent mit dabei. Auch eine größere Anzahl von Mitbrüdern nahm daran teil. Am Abend des 20.Januar gratulierte V.Abt unserem fleißigen Schreiner und Sakristan Br.Justin Gruber zum 75.Geburtstag. In diesem Jahr wird neben den Jubiläen von Mitbrüdern auch der hundertste Jahrestag der Erhebung von Schweiklberg zur Abtei am 12.März 1914 begangen. Am 21.Juni wird dieses Ereignis offiziell gefeiert. Ein späterer Rundbrief wird dazu näheres bekannt geben.

Dass es an unserer eher beschaulichen Klosterpforte mitunter ganz gefährlich werden kann, musste vor einigen Tagen einer unserer Pförtner erleben, als ein  einschlägig bekannter Bittsteller, der nicht auf den Almosengeber warten wollte, sich mit gezücktem Messer selber an der Kasse bediente. Diesmal kam der betroffene Mitbruder noch mit dem Schrecken davon.

Mit dem Totengedenken soll der Rundbrief wieder seinen Abschluss finden.
Zweimal musste unser P.Pius Zeller am Grab eines seiner Brüder stehen. Am 10.Dezember verstarb in München Herr Georg Zellner und am 16.Dezember in Saulgau Herr Hans Zellner.  Am 21.Dezember verstarb in Rüthen Frau Magdalena Czienskowsky im Alter von 92 Jahren.  Sie war Oblatin und über viele Jahrzehnte zu Gast bei uns. Frau Czienskowsky liebte die benediktinische Liturgie und war auch eine eifrige Wohltäterin. P.Prior Matthias nahm am 25.Januar am Begräbnis unseres früheren außerordentlichen Beichtvaters Hochwürden Herrn Karl Hausners teil, der am 22.Januar im Alter von 85 Jahren verstorben ist. Zu unseren Bekannten zählt auch Fr.Karl Pohlmann OSB von Niederaltaich, der am 30.12. dort verstorben ist. Er war über 60 Jahre lang Gastmeister der Abtei. Fr.Karl hat auch bei uns einst um Aufnahme nachgesucht. Da es aber in Schweiklberg  das Chorfraterinstitut, das er anstrebte nicht gab, wandte er sich an die Nachbarabtei Niederaltaich. P.Pius vertrat unsere Gemeinschaft beim Begräbnis. Am 04.01.2014 bekamen wir die Nachricht vom Tode des Herrn Michael Ostermann, Musiker und Komponist. Herr Ostermann war öfter zu Gast bei uns. Vergessen seien auch nicht die zwei jungen Männer, die am 20.Dezember in unserer Nähe, an der Mattenhamer Kreuzung, in der Nähe von Alkofen, bei einem Zusammenstoß ihr junges Leben verloren. Übrigens ereignete sich vier Wochen später fast direkt vor unserer „Haustür“ wieder ein schwerer Unfall.
Für alle unsere verstorbenen Verwandten, Bekannten und Wohltäter und alle, die uns am Herzen liegen, bitten wir um Gottes Erbarmen und den ewigen Frieden.

Eine frohe Zeit im Fasching und einen guten Einstieg in die Fastenzeit wünscht der Chronist und Heimatbriefschreiber


P.Matthäus

Liebe Mitbrüder, Freunde und Wohltäter!

   Über dem Monat November, in dem wir noch stehen, liegt ein tiefer Ernst. Es ist der Allerseelenmonat. Wir denken an das Ende und an den Tod. Das taten wir Schweiklberger Mönche nicht nur beim Gräbergang an Allerseelen, sondern auch beim Begräbnis unseres Altmissionars P.Beda Grießl am 23.Oktober. Der Missionsbrief vom November brachte bereits ein kurzes Lebensbild unseres Verstorbenen. Hier sei nur noch angefügt, dass am 09.November in der Pfarrkirche Eslarn, der Heimatpfarrei von P.Beda, ein Gedächtnisgottesdienst für ihn stattfand, bei dem die Choralschola aus Weiden unter Leitung von Bernd Dirnberger die liturgischen Gesänge übernahm. An dieser Stelle sei auch das Gedächtnis an die in der Berichtszeit verstorbenen Angehörigen und Bekannten angefügt. Im Solanuskloster in Landshut ist im Alter von 101 Jahren Schwester Bonifatia Färber, eine Schwester unseres P.Dietram, verstorben. Am Anschlagbrett im Klostergang hing auch das Totenbild von Herrn Georg Bogner aus Hauzenberg, eines ehemaligen Schülers unseres Seminars. P.Pius nahm am 14.November in der Stadtpfarrkirche Vilshofen am Begräbnisgottesdienst für Herrn Doktor Gerhard Stuchlik teil, der mit 51 Jahren plötzlich aus dem Leben geschieden ist Auch er war Schüler unseres Gymnasiums.

Ein Abschied besonderer Art war die Verabschiedung von Bischof Wilhelm Schraml am Christkönigssonntag im Dom von Passau. Der Vespergottesdienst war auch der Abschluss des Jahres des Glaubens, das am Christkönigsfest vergangenen Jahres begonnen hat. V.Abt und Br.Sebastian vertraten unsere Gemeinschaft bei dieser Feier. Auch bei anderen Gelegenheiten und Anlässen außerhalb des Klosters waren Mitbrüder dabei. Br.Georg und Br.Sebastian wallfahrteten am 03.Oktober wie schon in den letzten Jahren mit der Pfarrei Vilshofen zum nahe gelegenen Wallfahrtsort Handlab. P.Michael und P.Richard waren Festgäste bei der Feier des 40-jährigen Priesterjubiläums und des 70.Geburtsages unseres P.Gregor Zeilinger in Frankenburg. V.Abt Rhabanus nahm am 15.und 16.11.an der Feier das 50.Jahrestages der Errichtung des Klosters St.Othmarsberg/ Uznach und des 25.Jahrestages der Kirchweihe teil. Am 23.November fuhren P.Richard und Br.Erich nach St.Ottilien, um an der Beerdigung von Br.Norbert Mascha teilzunehmen, mit dem sie in Inkamana beisammen waren. Unser unermüdlicher Zellerar und Prior P.Matthias brach am 06.November mit dem Bayerischen Pilgerbüro zu einer einwöchigen Wallfahrt an die benediktinischen Stätten nach Italien auf. Einen weniger erfreulichen Außenaufenthalt hatten Br.Hilarius, Br.Sales und Br.Karl, die die klösterliche Zelle mit einem Krankenhausbett vertauschen mussten. Sie sind aber bereits wieder bei uns und gehen wie gewohnt ihrer Arbeit nach. Zur Zeit ertönen in unseren „heiligen Hallen“ wuchtige Hammerschläge und dröhnende Bohrgeräusche. Mit Hochdruck wird an der  Erneuerung unseres Gastflügels gearbeitet. Da die Zusammenarbeit mit unseren Werkstätten und den auswärtigen Firmen sehr gut klappt, dürfen wir hoffen, dass die Gästeräume im kommenden Jahr schon von Kursgästen und Erholungssuchenden bezogen werden können. Nebenbei muss auch noch die Brandmeldeanlage erweitert werden. In der Belegliste des St.Beda-Hauses stehen für November u.a. die Delegiertentagung der Landfrauen (06.11.)und das Treffen des CSU-Stadtrates von Vilshofen (09.11.). Am 14.11. rückte die Polizei an, nicht zu einem Großeinsatz, sondern zu einem Einkehrtag. Am Sonntag, dem 24.11. traf sich –wie jedes Jahr - die Herz -Sport-Gruppe zum Gottesdienst und anschließendem Beisammensein im St.Beda-Haus. stattfinden.

   Nun noch einiges zum „musikalischen Schweiklberg“. Am Erntedank-Sonntag, dem 06.Oktober, erklang in der Abteikirche „Festliche Musik für Bläser, Pauken und Orgel“. Der Klangbogen reichte vom frühen Barock (Giovanni Gabrieli) über die Romantik bis zur Moderne. Dabei waren auch zwei Werke des früheren Passauer Domorganisten Otto Dunkelberg (1900-1964) zu hören.  Ausführende waren das Diözesanblechbläserensemble Passau unter Leitung von Michael Beck und Domorganist Ludwig Ruckdeschel an der Orgel. Eine besondere Note erhielt das sonntägliche Konventamt am 13.10., das musikalisch von deSinggemeinschaft Loizenkirchen unter Leitung von Herrn Otto Wagmann, einem Schüler unseres Gymnasiums, gestaltet wurde. Zur Aufführung gelangte, passend zum Datum (13.Oktober-Fatima-Erscheinungstag), die Fatimamesse von Georg Schächtl, einem früheren Seelsorger der Pfarrei Loizenkirchen (1950-1959). Am 03.November erklang beim Konventamt wieder eine Komposition, nämlich die „Deutsche Messe“, von Herrn Josef Neugirg, unserem zweiten Organisten.Als Solisten waren die Windorfer Sänger Alfons Riesinger, Hildgard Roitner, Angelika Höltl und Josef Eisenreich zu hören.  
Am 25.Oktober  hielt die Chorgemeinschaft Alkofen und der Kinder - und Jugendchor Alkofen in unserer Kirche einen Marien-Dank Gottesdienst. Zelebrant war P.Prior Matthias Wenig. Am Wochenende vom 25. bis 27.Oktober glich der Chorraum unserer Kirche einer Bühne für ein Rockkonzert. Eine Menge Schlagzeuge, Trommeln und Kabeln füllten den Raum. Es war das Inventar für das Konzert zum Weltmissionssonntag mit Ruth Spitzenberger, Kötzting, Kirchenmusikerin und Musikpädagogin an der Orgel und Herrn  Reinhard Toriser, Innsbruck, der die Schlaginstrumente meisterhaft beherrschte. Am Sonntag, dem 10.November, brillierten mit einem hervorragenden Orgelkonzert die drei Jungmusiker Christoph Doser, Stuttgart, Gregor Mooser, Eggenfelden und Raphael Vogl, Freyung. Am 19.November war die Turnhalle der Realschule Ort eines besonderen musikalischen Ereignisses. Der Musikernachwuchs unserer Realschule veranstaltete  für die Schulfamilie und den Konvent einen gelungenen musikalischen Abend, bei dem die jungen Talente zeigten, dass Musik für sie nicht ein trockenes Unterrichtsfach ist, sondern ein farbiges Stück Leben, das sie auch mit Leidenschaft präsentierten. Ein Aufführung ohne Publikum waren die CD-Aufnahmen von Regionalkantor Marius Schwemmer und seinem Chor mit Gesangsstücken aus dem Gotteslob, als Hilfe zur Einarbeitung in den Pfarreien. Hier sei auch noch kurz auf die nachfolgenden Konzerte in unserer Klosterkirche hingewiesen. Am Sonntag, dem 1.Dezember und am 15.Dezemberwird in der Abteikirche „Geistliche Musik zum .Advent“ geboten mit Stücken für Trompete, Orgel und Gesang. Am Wochenende vom 22. bis 24.November probte der Singkreis für das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach , das am  04.Januar 2014 in der Abteikirche aufgeführt wird. P.Pius, ein eifriges Mitglied des Singkreises ist mit dabei. Dabei sind auch wieder die Kammermusiker der tschechischen Stadt Pisek.

   Damit soll der Rundbrief ausklingen. Jetzt warten wir nur noch auf den Advent, auf den neuen Bischof von Passau und das neue Gotteslob, das zum 1.Adventsonntag eingeführt werden soll.
   Ihnen, liebe Leser (und Hörer) des Heimatbriefes, wünsche ich einen gesegneten, geistlich-besinnlichen Advent und schon im Voraus ein gnadenreiches Weihnachtsfest mit einem nachfolgenden guten Jahr

Ihr Heimatbriefschreiber
P.Matthäus Kroiss

Liebe Mitbrüder, Freunde und Wohltäter!

„Herbst, das letzte, schönste Lächeln des Jahres“. Dieser Spruch des amerikanischen Lyrikers William Bryant kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass diese Jahreszeit eine Zeit des Abschieds ist, Abschied vom Sommer und von allem, was wir mit ihm verbinden: Sonne, Urlaub und noch manches andere.


Für unsere Gemeinschaft wurde dieses Abschiednehmen noch in anderer Weise deutlich, als wir am Mittwoch, dem 25. September, am Grab von gleich zwei Mitbrüdern standen. Am frühen Morgen des 23. Septembers sind P. Oswald Wiederer und Br. Bernhard Dünzl in die ewige Heimat hinüber gegangen.


P. Oswald stammt aus Raindorf im Bayrischen Wald, wo er am 13. April 1934 geboren wurde. Noch mit 13 Jahren trat er 1947  in unser Missionsseminar ein und nach dem Abitur 1957 in das Noviziat der Abtei. Die erste Profess legte er am 15. September 1958, die Feierlichen Gelübde am 24. 09. 1961 ab. Die Diakonatsweihe erteilte ihm am 07. Oktober 1962  Weihbischof Jakob Komba von Peramiho in unserer Abteikirche, die Priesterweihe Bischof Simon Konrad Landersdorfer am 29. Juni 1963 im Dom zu Passau. Nach dem Sprachstudium in England wurde P. Oswald am 26. Januar 1964 nach Peramiho ausgesandt, wohin er am 10. Februar abreiste. Mit jugendlichem Elan machte er sich an seine missionarischen Aufgaben, zuerst auf der Station Madunde, dann in Lugarawa, wo ihm sein Stationsoberer das Zeugnis ausstellte, dass er sich restlos für die Pfarrei einsetzte. Die weiteren Stationen des missionarischen Wirkens P. Oswalds waren Matola (1968 – 1971), Uwemba und Litembo (1988 – 2010), eine der größten Pfarreien der Erzdiözese Songea mit 26 000 Christen auf 14 Außenposten. 2010 nahm er aus gesundheitlichen Gründen endgültig Abschied von Litembo und übersiedelte nach Peramiho. In der Außerstation Mharule bekam er neues Betätigungsfeld. Wegen starker Hertzbeschwerden begab er sich 2011 zu einer Bypassoperation ins Klinikum Passau. Bei der Operation erlitt er zwei Schlaganfälle, die ihn seiner Geh- und Sprachfähigkeit beraubten. So musste er seinen endgültigen Wohnsitz in der Krankenabteilung der Abtei Schweiklberg nehmen. Was für diesen unermüdlichen Arbeiter im Weinberg des Herrn der erzwungene Ruhestand auch an seelischem Schmerz mit sich brachte, kann man nur ahnen. So war der Tod eine Erlösung und wir hoffen, dass Gott seinen treuen Arbeiter im Erntefeld der Mission gut auszahlen wird. R.I.P.


Br. Bernhard Dünzl, der mit P. Oswald zur gleichen Zeit in die ewige Heimat hinübergehen durfte, ist wohl den meisten Lesern des Rundbriefes als unermüdlicher Mitarbeiter im Missionsverein Schweiklberg bekannt. Am 09. August dieses Jahres konnte er noch seinen 90. Geburtstag feiern. Gebürtig aus Wassing bei Loizenkirchen trat er nach dem Militärdienst, der ihm ein Bein gekostet hat, am 03. Februar 1053 als Bruderkandidat in Schweiklberg ein. Seine erste Profess legte er am 12. 09. 1955 und die ewigen Gelübde am 14. 09. 1958 ab. Da für Br. Bernhard wegen seiner Beinamputation nur eine sitzende Tätigkeit in Frage kam, wurde der Missionsverein sein Beschäftigungsfeld, wo er unermüdlich bei der Betreuung der Mitglieder und Förderer und bei den vielen anfallenden Pack- und Versandarbeiten tätig war. Etliche tausende von Missionskalendern und Jahresberichten gingen durch seine Hände. Nebenbei entwickelte unser Mitbruder ein umfangreiches Briefapostolat, das er auch nach seinem Ausscheiden aus dem Missionsverein weiterführte. Die letzten Jahre seines Lebens wurde die Krankenabteilung sein Aufenthalt, wo er häufig in der Kapelle anzutreffen war. So war er wohl vorbereitet auf den Weg ins Jenseits in die barmherzige Liebe Gottes. Er, wie auch P. Oswald, seien dem Gebet der Rundbriefleser empfohlen.


Jetzt noch in Kürze die wichtigsten Ereignisse der beiden letzten Monate. Beginnen wir wieder mit der Musik. Zum Abschluss des diesjährigen Orgelmeisterkurses vom 19. – 22. August fand als krönendes Ende ein großes Konzert der jungen Konzertmeister statt. Der nächste musikalische Höhepunkt war das Orgelkonzert „Magnificat“ zum Fest Mariä Geburt. An der Dreifaltigkeitsorgel spielte Anne Horsch, eine geborene Münchnerin und Schülerin des bekannten Orgelmeisters Prof. Franz  Lehndorfer und Prof. Harald Feller, vorwiegend Werke französischer Komponisten. Am Freitag, dem 27. September, fand unter Leitung von Herrn Ludwig Ruckdeschel eine „offene Klasse“ Orgelimprovisation statt mit einer 15- minütigen Orgelvorführung durch den Regensburger Bastian Fuchs. Das nächste Konzert im Rahmen der Schweiklberger Konzertreihe ist am Sonntag, dem 06. Oktober um 19.00 Uhr in der Abteikirche. Das Diözesanbläserensemble Passau spielt Festliche Musik für Bläser und Orgel.


Vom Konvent sei berichtet, dass vom 09. – 13. September Abt Anastasius Reiser von Peramiho und P. Christian Temu von Ndanda zur regulären Visitation zu uns kamen. Wir danken beiden Visitatoren für ihre guten Anregungen und Hilfestellungen. V. Abt Rhabanus nahm in Münsterschwarzach an der Jubiläumsfeier des 100. Jahrestages der Wiederbesiedlung der alten Abtei am 31. Juli 1913 und des 75. Jahrestages der Weihe des neuen Münsters am 11. September 1938 teil. P. Stephan Raster nahm vom 09. – 17. September am Treffen der Missionsprokuratoren in Schuyler/USA teil. P. Benedikt konnte am 08. September in seiner Pfarrei Neustift die Jubiläumsfeier zur 60-jährigen Gründung der Landjugend und am 22. September  die Errichtung der Pfarrei Neustift vor 50 Jahren feiern. Abt Rhabanus und Altabt Christian konzelebrierten beim Festgottesdienst. V. Abt und Br. Sebastian Aicher nahmen am Samstag, dem 28. September, am Jubiläumsgottesdienst für die Ordensjubilare der Diözese Passau teil. Etwa 20 Jubilare und Jubilarinnen feierten mit dem Diözesanadministrator Dr. Klaus Metzel den Festgottesdienst. Unsere Jubilare konnten leider aus Gesundheitsgründen nicht an diesem Fest teilnehmen.


Noch zu den Gästen, die im August und September wieder in größerer Zahl den Klostergastflügel und das St. Beda-Haus bevölkerten. Am 15. August traf unser Mitbruder P. Gregor Norbert Zeilinger aus El  Rosal zum Heimaturlaub ein. Er kann heuer den 40. Jahrestag seiner Priesterweihe (16. 09. 1973) und den 70. Geburtstag feiern. Einen längeren Aufenthalt in unserer Gemeinschaft nahm Pastor Michael Szelinski Döring von der evangelischen Trinitätskirche in Kiel. Er beteiligte sich eifrig am „Ora et labora“. Vom 01. – 06. September tagten im St. Beda-Haus Polizeiseelsorger, unter ihnen H.H. Pfr. Ischler, der schon früher öfter unser Gast gewesen war. Etwa 40 Ordensleute folgten am 21. September der Einladung der AGOP zum Studientag in unserem St. Beda-Haus über das Thema „Wenn der Glaube in die Jahre kommt“. Als Referentin konnte die stellvertretende Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Orden  Sr. Helene Wecker  die Leiterin der Seniorenpastoral der Erzdiözese München  Frau Dr. Marianne Habersetzer begrüßen. Ab 11. September bevölkern wieder 305 Realschüler unsere Schule, darunter mehr als 60 Neue. Zur Zeit laufen die Verhandlungen über die Neugestaltung unseres großen Sportplatzes.


Zum Schluss noch ein Totengedenken: Am 24. September verstarb in Nürnberg nach kurzer schwerer Krankheit der langjährige Liturgiewissenschaftler und Pastoraltheologe Prof. Dr. Karl Schlemmer im Alter von 76 Jahren. Herr Prof. Dr. Schlemmer war unserer Gemeinschaft sehr verbunden. Er hat auch die Promotionsarbeit von Herrn Domkapitular Dr. Hans Bauernfeind über unseren zweiten Abt Dr. Thomas Graf („Wie ein Sturmwind“) betreut.


Mit vielen guten Wünschen, vor allem für gute Gesundheit in der beginnenden kalten Jahreszeit, verbleibe ich

Ihr Schweiklberger Chronist   P. Matthäus Kroiss OSBd

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