Schweiklberger Heimatnachrichten August 2021
Liebe Mitbrüder, Freunde und Wohltäter!
Auf einem Tisch in unserem Klosterrefektorium steht seit Sonntag, dem 25. Juli, ein umgestürzter Teller mit einem Stehkreuz darauf. Nach altem klösterlichem Brauch ist das der Hinweis, dass einer aus der Gemeinschaft den Weg in die Ewigkeit beschritten hat. An diesem Sonntag war es unser langjähriger Gärtnermeister Br. Raphael Lang, der um die Mittagszeit nach langer schwerer Krankheit verstorben ist. Hier ein kurzer Auszug aus dem Totenbrief:
Bruder Raphael wurde am 12. März 1947 in Großbüchlberg, Stadt Mitterteich als Sohn des Landwirts Josef Lang und seiner Ehefrau Ottilie geboren und am 17. März in der Pfarrkirche Mitterteich auf den Namen Johann Evangelist Konrad getauft. Er wuchs zusammen mit vier Geschwistern auf. Eine seiner beiden Schwestern lebt als Schwester Margaret bei dem Armen Schulschwestern von Unserer Lieben Frau. Nach dem Besuch der Volksschule in Mitterteich trat er am 4. September 1961 in das Brüderseminar unserer Abtei ein und begann in der Klostergärtnerei seine Lehrzeit. Seit dieser Zeit war er in der Gärtnerei gleichsam „eingepflanzt“, das heißt er blieb seinem Beruf bis zum Ende seines Lebens treu.
Am 9. September 1964 trat Johann Lang, gerade einmal 17 Jahre alt in unsere Abtei ein und wurde am gleichen Tag in das Postulat aufgenommen. Bereits am 23. dieses Monats legte er seine Gesellenprüfung ab. 1971 absolvierte er die Meisterprüfung und übernahm bereits einen Teil der Leitungsaufgaben in der Gärtnerei, um den Gärtnermeister Br. Alois zu entlasten. 1976 übernahm Br. Raphael gänzlich die Leitung des Gartenbetriebes, die er bis 2020 inne hatte. In seiner Zeit als Leiter der Klostergärtnerei hat er mehr als 50 Lehrlinge ausgebildet. Außerdem war er auch im Prüfungsausschuss der Innung tätig. Zu seiner Tätigkeit als Gärtner gehörte auch der Blumenschmuck in der Abteikirche, auf den er ein besonderes Augenmerk legte. Aber die Gartenarbeit war nicht das einzige Einsatzgebiet unseres verstorbenen Mitbruders. Br. Raphael engagierte sich auch in der Klosterfeuerwehr. Von 1983 bis 1996 war er deren erster Kommandant. Im Alter von 68 Jahren entdeckte er noch die Imkerei für sich. Hier entwickelte er seine Fähigkeiten so sehr, dass er Ende des Jahres 2020 alle 34 Plätze im Bienehaus mit gefüllten Bienenkästen belegte.
Die letzten sieben Jahre seines Lebens waren geprägt von einer schweren Blutkrankheit, die viele und schmerzhafte Behandlungen nötig machten, die Br. Raphael mit der ihm eigenen eisernen Energie ertrug. Am Sonntag, dem 25.07.2021, während die Klostergemeinschaft die Mittagshore betete, ist Br. Raphael leise und unbemerkt in den „Paradiesgarten Gottes“ hinübergegangen. Am Mittwoch, dem 28. Juli nachmittags, haben wir ihn im Beisein zahlreicher Verwandter, ehemaliger Lehrlinge und einer Abordnung der Feuerwehren Alkofen und Vilshofen auf unserem Klosterfriedhof bestattet. Beim Requiem standen Pfarrer Gotthard Weiß, der ehemalige Gärtnerlehrling P. Paschal (Helmut) Sommerstorfer OFM zusammen mit Altabt Christian und den Patres unseres Konvents am Altar. Wir empfehlen unseren Mitbruder Ihrem Gebet. Hier sei noch Frau Theresia Sandner, die verstorbene Schwester unseres Br. Anselm Gruber erwähnt. Auch ihrer wollen wir ein Gebetsgedenken schenken.
Nun zu den anderen Ereignissen der vergangenen drei Monate.
Für gewöhnlich feiern wir jedes Jahr am Pfingstmontag die Jubilare des Jahres. Diesmal entfiel die Jubiläumsfeier wegen der Coronaauflagen und auch mit Rücksicht auf die gesundheitliche Verfassung von P. Matthias Wenig, der zusammen mit P. Prior Richard Multerer vor 60 Jahren die erste Profess abgelegt hat. Statt dessen folgten P. Richard mit Br. Georg Six und P. Matthäus Kroiss, die im vergangenen Jahr jubiliert haben, der Einladung von Herrn Bischof Stefan Oster SDB an die Ordensjubilare dieses und des vergangenen Jahres zu einem festlichen Gottesdienst im Dom von Passau am 24. Juni. Zu den Ordensleuten sagte Bischof Oster: „Die Kirche braucht uns, wir gehen unseren Weg in Dankbarkeit und Freude. Wir gehören dem Herrn. Ich danke von Herzen für Ihr Zeugnis“
Am 29. Mai feierte Neupriester Michael Krämer aus dem Bistum Eichstätt um 7:15 in unserer Abteikirche seine Nachprimiz und spendete uns am Schluss der Messe den begehrten Primizsegen. Musikalisch wurde der Gottesdienst von Josef Neugirg und einem Solistenensemble gestaltet. Es war zugleich die Uraufführung der „Deutschen Messe II“ von Josef Neugirg. Hier sei ein weiteres musikalisches Ereignis angeführt, das am 23. Juli in unserer Kirche stattfand. Im Rahmen der Europäischen Wochen fand ein Konzert der niederbayrischen Philharmonie statt. Das musikalischen Programm umfasste barocke Musik von Johann Sebastian Bach sowie moderne Kompositionen von Ezio Bosso (1971-2020) und Max Richter. Die musikalische Leitung hatte Generalmusikdirektor Basil H. E. Coleman, der die Musiker und die Zuhörer souverän durch das Programm führte.
Leider musste auch heuer die Fronleichnamsprozession entfallen und damit auch das Legen der traditionellen Blumenteppiche. Wir beteten nach dem Hochamt eine Andacht aus dem Gotteslob vor dem ausgesetztem Allerheiligsten.
Von der klösterlichen Gemeinschaft ist wenig zu berichten. Mitte Juli durften wir kurz Br. Markus Forster begrüßen. Er ist wieder zu den Förderern und Wohltätern von Kilimahewa unterwegs. Br. Johannes nahm am 26. Juni an einer Priesterweihe im Dom zu Regensburg teil. Von St. Ottilien kam Br. Laurentius Lacko, um in unserem Konvent einen neuen Anfang in seinem Ordensleben zu setzen. Am 18. Juli nahm P. Prior Richard wieder am Hungermarsch in Loiching teil, der schon seit 20 Jahren zur Unterstützung der Station Kilimahewa stattfindet. P. Prior Richard nahm am Freitag, 30.Juli am Requiem und der Beisetzung von Bischof em. Hubert Bucher im Dom St. Peter in Regensburg teil. Bischof Bucher war Diözesanbischof des Bistums Bethlehem in Südafrika und ein persönlicher Freund von P. Richard. Von den Arbeitsvorhaben seien die Einrichtung einer Photovoltaikanlage auf dem ehemaligen großen Sportplatz und einer Bewässerungsanlage im Obstgarten erwähnt.
Mehr zu berichten ist aus der Coelestin-Maier-Realschule.
Bei der Schuleinschreibung im Mai haben sich 55 Knaben gemeldet. Ein besonderes Projekt wurde mit der digitalen Ausbildungsmesse an der Realschule gestartet. Zahlreiche Unternehmen der Region nutzten die Möglichkeit, sich auf der Plattform der Realschule zu präsentieren. Die Schüler können sich hier umfassend über Berufsmöglichkeiten informieren. Der 02. Juli 2021 war ein besonderer Tag für die Schüler und Lehrer. Bischof Stefan Oster besuchte die Schule. Die Realschule Schweiklberg gehörte zu jenen 44 Schulen in der Diözese, die in den vergangenen zwei Jahren die Bibel abgeschrieben haben. Der Bischof besuchte vier von ihnen, dazu gehörte eben auch unsere Realschule. Der Bischof nahm sich viel Zeit, um mit den Schülern nicht nur über das Projekt, sondern auch über ihre Ansichten und Anliegen zu sprechen.
Am Donnerstag, dem 29. Juli, wurde ein Schlusspunkt mit der Verabschiedung der 61 Absolventen am Ende des Schuljahres 2020/21 gesetzt. Beim Gottesdienst erteilte P. Prior Richard jedem einzelnen der Schüler den Segen und wünschte ihnen, dass „Gott Euch auf Eurem weiteren Weg begleiten möge“.
Das ist auch der Wunsch des Chronisten am Ende des Rundbriefes, nicht nur für die Schüler, sondern auch für alle unsere Freunde und Leser dieses Heimatbriefes.
Seien sie gesegnet und kommen Sie gut durch die Ferien und den Urlaub.
Das wünscht Ihnen der Chronist
P. Matthäus
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Rundbrief