Liebe Mitbrüder, Freunde und Wohltäter!

Die derzeitig herrschende Sommerhitze lässt die Früchte des Gartens reifen. Fleißige Hände sind eben dabei, die Kirschen und Beeren zu ernten. Aber auch „Bruder Tod“ hat in unserem Konvent wieder Ernte gehalten und die Lebensfrüchte zweier Mitbrüder vor das Angesicht Gottes gebracht.
Am 02.Juni, drei Tage vor seinem 88.Geburtstag, um 12 Uhr mittags, durfte P.Gregor (Ferdinand) Bergenthal in die himmlischen Heimat eingehen. Nach einem langen, gesundheitlich bedingten Leidensweg hat unser Mitbruder den ewigen Frieden gefunden. Wie eine dunkle Wolke hing ein Nervenleiden über seinem Leben und Wirken.
P.Gregor stammte aus Oberschlesien. Sein Vater war Gymnasiallehrer. Das einschneidenste Erlebnis in der Kindheit von P.Gregor war die überstürzte und lebensgefährliche Flucht am 19.März 1945 vor der anrückenden russischen Armee. In Burghausen fand die Familie, nach einer Zwischenstation in Taubenbach, eine neue Heimat. Ferdinand Bergenthal kam auf Grund einer alten Verbindung der Familie zu den Benediktinern in Grüssau in unser damaliges Studienheim Bergfried in Passau. Am Leopoldinum in Passau machte er sein Abitur. 1951 trat er in unsere Abtei ein, legte 1952 seine erste Profess und 1956 seine feierlichen Gelübde ab. Die philosophischen und theologischen Studien machte er in Fribourg in der Schweiz und in Rom. 1957 begann er in München das Studium der Sportphilologie. 1959 wurde er im Dom zu Passau zum Priester geweiht. Seit 1961 bis 2004 war er an unserem Progymnasium als Lehrer tätig in den Fächern Sport, Deutsch, Latein und Erdkunde. Seit Anfang der 60er Jahre hielt P.Gregor regelmäßig den sonntäglichen Frühgottesdienst mit Predigt. Außerdem leitete er auch Bibel -und Gebetskreise in Vilshofen und im benachbarten Österreich. Die letzten Lebensjahre verbrachte unser Mitbruder in der Krankenabteilung des Klosters, wo er von unseren Krankenpflegern mit großem Einfühlungsvermögen betreut wurde.
Einen Monat nach P.Gregor machte sich sein Mitbewohner in der Krankenabteilung, Br.Bonifaz (Franz Josef) Kellnberger, auf den Weg in die ewige Heimat. Am 01.Juli verschied er im Krankenhaus Vilshofen an Herzversagen. Br.Bonifaz wurde am 30.April dieses Jahres 90 Jahre alt. Seine Kindheit und Jugend und seine Berufsjahre verbrachte er in Landau an der Isar. Nach der Volksschule begann er eine kaufmännische Lehre bei den Stadtwerken Landau, die er 1947 mit der Kaufmannsgehilfenprüfung abschloss. Bis 1949 war er bei den Städtischen Werken angestellt als Buchhalter mit der zusätzlichen Aufgabe als Kassierer. Zudem war ihm die Tätigkeit des Licht -und Wasserablesers aufgegeben. Im Alter von 20 Jahren entschloss er sich zum Eintritt in unsere Abtei, wo er am 05.Oktober 1949 als Postulant und am 09.September 1950 in das Brüdernoviziat aufgenommen wurde. 1951 legte er seine erste und 1954 seine ewige Profess ab. Br.Bonifaz war bis 1973 in den landwirtschaftlichen Bereichen tätig, zuletzt von 1959 bis 1963 als Melker in unserem Kuhstall und bis 1977 in der Molkerei. Nach einer schweren Herzattacke musste er seine Arbeit im Kuhstall aufgeben. Von 1973 bis 2015 war der Geistbetrieb, vor allem der Geistversand und die damit verbundene Buchhaltung sein Arbeitsbereich, den er mit großem Fleiß und Genauigkeit ausfüllte. Weitere schwere Herzanfälle zwangen ihn seine Arbeit im Geistbetrieb aufzugeben und sich in die Obhut der Krankenabteilung zu begeben. Hilfsbereitschaft, Freundlichkeit und ein großer Gebetseifer waren die prägenden Merkmale unseres Mitbruders.Wir bitten um das Gebetsgedenken für ihn und P.Gregor.
Aber nicht nur der Tod hatte in den letzten beiden Monaten bei uns das Wort, sondern viel mehr das Leben, das sich in diesen Monaten besonders in Festen, Feiern und Musik ausdrückte. Wie es schon seit langem in Schweiklberg Tradition ist, feierten wir am Pfingstmontag, dem 10.Juni, die Jubilare des Jahres. Es waren heuer: Br.Hilarius Stumbeck, unser unermüdlicher Schmiedemeister, der vor 65 Jahren Profess abgelegt hat, P.Stefan Raster und Br.Wendelin Stadler mit 60 Professjahren. Vor 50 Jahren legte Br.Raymund Graf die erste Profess ab. Er erhielt den Altersstab. Zu den Jubilaren gehört auch P.Markus Dworschak, Prior in El Rosal, Kolumbien, der vor 50 Jahren in die Mission ausgesandt wurde. Das Fronleichnamsfest wurde heuer auch wieder bei strahlendem Sommerwetter gefeiert. Wie schon im vergangenen Jahr zogen wir vom ersten Altar in der Kirche zum Eingangsportal der Realschule und dann zum dritten Altar vor der Vorhalle der Abteikirche. Am Vortag halfen wieder alle zusammen, um den kurzen Weg von der Kirche zur Schule mit einem Sägemehlteppich zu schmücken. Auch unsere Gäste, allem voran Frau Lena Süldt, beteiligten sich eifrig daran.
Zu den musikalischen Ereignissen des Jahres gehört schon seit über 10 Jahren die Orgelnacht, die diesmal in der Nacht vom 17. auf den 18.Mai in Szene ging und wieder erstaunlich viele Zuhörer auf den Schweiklberg lockte. Das Programm bestritten diesmal Domorganist Ludwig Ruckdeschel mit den Johannesbläsern Vilshofen, die heuer ihr Debüt gaben, sowie Margret Schlootz, Solo-Oboistin der Niederbayrischen Philharmonie und Herr Andreas Unterguggenberger, Domkapellmeister und Leiter der Domsingschule am Hohen Dom in Passau. Die Lichteffekte schuf der Viklshofener Bastian Distler. Ein weiteres musikalisches Großereignis war das Kinder -und Jugendchortreffen im Bistum Passau am Samstag, dem 25.Mai2019 in der Abteikirche bezw. in der Turnhalle der Schule. Rund 200 Kinder, Jugendliche und Chorleiter musizierten und sangen zusammen mit Bischof Stefan Oster, der selber in Benediktbeuern ein begeisterter Chorsänger war. Eine Uraufführung erlebte das zahlreiche Publikum, das am 25.Mai in unsere Abteikirche kam. Franz Schießl, der hier bestens bekannte Mundartdichter aus der Pfarrei Unteriglbach, trug sein neuestes Werk „Mit Maria durchs Jahr“ vor. Musikalisch begleiteten ihn der Frauengesang Pomp-A-Dur, der Kirchenchor und Männergesangverein Unteriglbach sowie die Bläsergruppe Neuschönau. Am 10.Mai feierte der Katholische Frauenbund wieder seine Dekanatsmaiandacht auf dem Schweiklberg. Der Zweigverein Eging hat die Gestaltung mit ansprechenden Texten und Liedern übernommen. Geistlicher Beirat Pfarrer Gotthard Würzinger leitete liturgisch die Feier, die unter dem Motto stand: „In Verbindung – Eine Maiandacht in vier Stationen“ In einer beeindruckenden Lichterprozession zogen die 150 Frauen zum Schluss zur Marienkapelle im ehemaligen Exerzitienhauspark. Am 27.05 veranstaltete die Stadtpfarrei Vilshofen ihren jährlichen Bittgang auf den Schweiklberg, der leider heuer durch den Regen beeinträchtigt war. Die Klostergemeinschaft wallfahrtete am Samstag vor Pfingsten wie jedes Jahr nach Sammarei, um der Gottesmutter die großen Anliegen der Gemeinschaft zu bringen und ihre Hilfe zu erflehen. Mehrere Mitbrüder nahmen am 12.Mai an der Mitfeier des Weltgebetstages für geistliche Berufe anlässlich des 1000-jährigen Weihejubiläums der Pfarrkirche in Rinchnach teil, wo sie mit Bischof Stefan Oster eine Vesper feierten und anschließend zum gemütlichen Beisammensein in die Aula der Grundschule eingeladen waren. Die Professjubilare Br.Hilarius und Br.Wendelin nahmen am 28.Juni an der Feier der Ordensjubilare der Diözese im Dom zu Passau mit Bischof Stefan teil.

Und schon wieder ist der Platz zu Ende. Es bleibt mir nur übrig, Ihnen noch eine gute (Urlaubs)zeit zu wünschen.
Ihr Chronist P.Matthäus

Zum Seitenanfang