Liebe Mitbrüder, Freunde und Wohltäter!

Die Rechte der Frauen in Tanzania sind ein eigenes Kapitel für sich. „Frauen halten in Tanzania Kirche und Gesellschaft am Leben“, schrieb zwar eine Daresalaamer Zeitung, aber im Alltagsleben sind Männer diejenigen, die die Entscheidungen treffen. Die Frauen können zwar ihre Meinung äußern, aber das ist es auch schon. Wenn Männer Frauen helfen, was gelegentlich vorkommen kann, dann beginnt sofort das Gerede: „Du hast doch sie geheiratet, nicht sie dich“. Vor einigen Jahren wurde in Tanzania der Frauentag eingeführt. Das ist eine große Hilfe, weil er die Möglichkeit bietet, über Probleme und den Anteil der Frauen in der Gesellschaft zu sprechen. Da geht es um die Bereiche wie Schulbildung oder Benachteiligung bei Erbschaften. Allmählich erkennen die Menschen auch die Wichtigkeit der Schulbildung für Mädchen. Das Mindestalter für Eheschließungen liegt bei 18 Jahren. Es sind die Väter, die darüber entscheiden. Die Mütter haben nur selten darauf Einfluss. Teenager-Schwangerschaften sind häufig. Oft sind die jungen Frauen aber auch Opfer von Vergewaltigungen oder falschen Versprechungen. Häusliche Gewalt ist ein großes Problem. Es gibt zwar Gesetze, die es verbieten, aber in den meisten Fällen schämen sich die Frauen, ihre Rechte einzufordern.
„Was gibt es Neues in Kuba?“, so wird immer wieder gefragt. Keine Neugründung unserer Kongregation hat in der letzten Zeit ein vergleichbares Interesse geweckt. Die Antwort auf diese Frage fällt nicht leicht. Da gibt es zum einen den inneren Aufbau der Gemeinschaft. Der geht voran, nicht rasant aber beständig. Der erste Kubaner hat im Frühjahr dieses Jahres die Gelübde abgelegt, andere wollen ihm folgen. Auch der äußere Aufbau geht gemächlich voran. Für die Baugenehmigung des kleinen Klosters, das gebaut werden soll, müssen Stellungnahmen von sieben Ministerien eingeholt werden. Da gibt es immer wieder Überraschungen – etwa wenn plötzlich erklärt wird, dass das ganze Grundstück Überschwemmungsland ist, wo überhaupt nicht gebaut werden kann. Nach monatelangen Recherchen erweist sich das als hinfällig, aber es hätte die Neugründung gefährden können. Die Verhandlungen für einen neuen Traktor hatten sich über zwei Jahre lang hingezogen. Die Eröffnung der amerikanischen Botschaft in Havanna hat bis jetzt auf das Alltagsleben wenig Einfluss, dagegen hat in der letzten Zeit die Zahl der Touristen und die neuer Hotels erheblich zugenommen. Als Papst Franziskus im September nach Kuba kam, versuchte er, den Jugendlichen des Landes in seinen Predigten Hoffnung und Zuversicht zu geben. Vielleicht ist auch die Anwesenheit von Benediktinern so ein kleines Zeichen der Hoffnung auf die Zukunft des Landes.
Nach längerer Durstzeit erhielt ich wieder einen Brief von P. Edgar Friedmann aus den Philippinen, worin er seinen Nachfolger P. Patrick Mariano ausführlich vorstellte. So gehörte dieser zur ersten Gruppe von jungen Philippinos, die die Gründer des St. Benedict Klosters im Jahre 1986 aufnehmen konnten. Br, Emmanuel Maxilom und P. Patrick sind die einzigen Überlebenden der damals acht Novizen. Der neue Prior war das jüngste Kind einer großen Reisbauernfamilie in der Nähe von Digos. Er studierte zunächst am Ateneo de Davao, der Jesuitenschule, arbeitete dann acht Jahre lang als Laienmissionar mit den amerikanischen Maryknoll Fathers zusammen und machte sogar einen Versuch, bei den kanadischen Herz-Jesu Missionaren einzutreten, bis er schließlich zu der Neugründung der Missionsbenediktiner von St. Ottilien in Digos stieß. Nach seiner Priesterweihe im Mai 1993 betätigte sich P. Patrick vor allem als Exerzitienmeister, bis er schließlich neben dem Amt des Subpriors auch noch das des Novizenmeisters zu übernehmen hatte. So war P. Patrick bei seiner Wahl zum Prior des Klosters sehr wohl auf sein neues Amt vorbereitet. Nach dessen Wahl konnte sich der Alt-Prior P. Edgar endlich seinen langgehegten Wunsch erfüllen und zu den Mitbrüdern nach Südafrika fliegen. Nach der Rückkehr nach Digos wurde er ins klostereigene Studienhaus nach Davao versetzt, wo er sich der fünf studierenden Mitbrüder annehmen und im nahegelegenen Priesterseminar Vorlesungen halten soll. Drei Novizen legten am 13. Mai ihre ersten Gelübde ab. Kurze Zeit später zogen wieder zwei junge Männer ins Noviziat ein. Nach seiner Wahl ernannte P. Patrick P. Raphael zum neuen Novizenmeister. Ein anderer Neuzugang ist Br. Pedro Ampo, der von den Silvestrinern in die Gemeinschaft der Benediktiner übertreten wollte. Er steht nun im zweiten Jahr seiner Probezeit und wird demnächst die Ewige Profess ablegen. In diesem Zusammenhang darf auch noch die Rückkehr von P. Gregor erwähnt werden. Zwei Projekte konnten in den letzten Monaten ausgeführt werden: Am16. April wurde der neue Viehstall bezogen und im Sommer der Parkplatz vor der Kirche vergrößert, da sich in den letzten Jahren die Zahl der Gottesdienstteilnehmer wesentlich vergrößert hat. Br. Charles Bravante war der ausführende Baumeister.
„Als ich Sommer 2015 unser Kloster in Tororo/Uganda besuchte, traf ich überall junge, fleißige Menschen. Es herrschte eine emsige Atmosphäre, wie ich sie selten in Afrika angetroffen habe“, so beschreibt Br. Dr. Ansgar Stüfe, der Kongregationsprokurator, die Situation der Jugendlichen in Tororo. 326 Schülerinnen und Schüler absolvieren dort eine Handwerkerausbildung mit einem Abschluss, der von der Regierung anerkannt wird. Ausgebildet wird in den Bereichen Landwirtschaft, Automechanik, Elektrohandwerk, Schreinerei, Spenglerei, Schmiede, Schneiderei und Friseurhandwerk. In all diesen Berufen werden auch die Computer-Grundkenntnisse vermittelt. Die Berufsaussichten sind hervorragend. Nach schlimmen Jahren mit Krieg und Aids befindet sich Uganda in Aufschwung. Überall werden Fachkräfte gesucht, vor allem gute Handwerker. Plätze an Berufsschulen und Ausbildungsplätzen sind knapp, und da der Auszubildende die Kosten selbst tragen muss, für viele einfach unbezahlbar. Die Missionsbenediktiner bieten nun diese Plätze zu einem bezahlbaren Preis an. Dies ist nur möglich, da Spenden aus Deutschland den Unterhalt und die notwendigen Modernisierungen der Einrichtungen, Gebäude und Maschinen gewährleisten. Damit noch mehr Jugendliche aufgenommen werden können, müssen die Werkstätten laufend modernisiert und erweitert werden. So kostet z.B. eine Schulbank 70 €, ein Tisch 120 €, ein Computer mit dem notwendigen Zubehör 500 €. Besonders notwendig wäre eine neue Drehbank für die mechanischen Werkstätten, da die alte deutsche Maschine, die ich selber bei meinem Besuch dort gesehen habe, schon über 50 Jahre alt ist und ein präzises Arbeiten nicht mehr ermöglicht. Sie würde mit den erforderlichen Zubehörteilen auf rund 25.000,00 € kommen. Es wäre wohl das schönste Weihnachtsgeschenk für die Tororoer Ausbildungsstätte, wenn unsere Förderer und Mitglieder wenigstens für den größten Teil der Summe aufkommen könnten. Ihre Spenden mit dem Vermerk: "Tororo" können sie jeder Zeit bei der Hypovereinsbank Vilshofen einzahlen:

IBAN DE64 74020074 000 7202156 BIC: HYVEDEMM445

Im Voraus schon ein aufrichtiges Vergelts Gott.

Ein anderer Schwerenöter, der immer in Geldnöten steckt, ist P. Damian Milliken von Mazinde Juu. Wegen des großen Zulaufs von Mädchen an seine Mädchen High School in den Usambara Bergen muss er unbedingt einen zweiten Physik- und Biologiesaal mit der entsprechenden Einrichtung bauen, darüber hinaus benötigt er ein Lehrerhaus und ein Gästehaus (Die Schule liegt in den Bergen, mehr oder weniger im Busch, weit und breit kein größerer Ort). Wer ihm helfen möchte, tut wirklich etwas Gutes, denn P. Damian versucht seit Jahrzehnten gegen den Trend der Gesellschaft nicht nur den Buben, sondern auch den Mädchen die entsprechende Schulausbildung, die ein Studium an einer Universität ermöglicht, zu gewährleisten.
Gottes Segen, einen gesegneten Advent und schon heute ein frohes Weihnachtsfest wünscht Ihnen von ganzem Herzen
Ihr dankbarer P. Stephan Raster OSB, Missionsprokurator