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Aktuelle Nachrichten aus der Benediktinerabtei Schweiklberg

1-friedhofAm Allerseelentag gedenken wir aller Verstorbenen. Das findet in der Eucharistiefeier besonderen Ausdruck, aber auch durch die Segnung der Gräber mit Weihwasser und Weihrauch. Als Klostergemeinschaft ehren wir an diesem Tag unsere verstorbenen Mitbrüder und alle, die auf unserem Friedhof ihre letzte Ruhe gefunden haben. Wir beten für sie und empfehlen sie der Barmherzigkeit Gottes und bringen damit unseren Glauben und unsere Zuversicht zum Ausdruck, dass die Verstorbenen in Christus ewiges Leben haben. Das fasst auch das Gebet ins Wort, das am Allerseelentag auf dem Friedhof gesprochen wurde:

„Gütiger Vater, in deine Hände empfehlen wir unsere Verstorbenen. Wir hoffen zuversichtlich, dass sie in Christus auferstehen. Wir danken dir für das Gute, das sie in ihrem Leben von dir empfangen haben, und für das Gute, das sie uns getan haben. Lass uns einst mit ihnen in Freude bei dir leben. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen“.  (Monastisches Rituale).

 

 

 

 

Lesen Sie den Presseartikel der PNP vom 3.10.2014:

Vilshofen. 60 Jahre Leben hinter Klostermauern – ein stolzes Jubiläum, auf das Bruder Hilarius zurückblicken darf. Mit seinen knapp 80 Jahren ist Bruder Hilarius ein fröhlicher Mann, wie sein von ihm gewählter Name aus dem Lateinischen übersetzt heißt. Die Jugendlichkeit im Herzen hat er sich bewahrt, sagt der 79-Jährige, der seit 60 Jahren der Ordensgemeinschaft der Missionsbenediktiner in Schweiklberg angehört. Denn es habe ja keinen Sinn, den ganzen Tag den Kopf hängen zu lassen.

Am Samstag wird er im Stephansdom in Passau zusammen mit weiteren langjährigen Ordensleuten aus der Region (darunter sechs Schwestern aus Kloster Neustift) für sein rundes Profess-Jubiläum geehrt. In Schweiklberg wurde die langjährige Zugehörigkeit zur Glaubensgemeinschaft bereits am Pfingstmontag groß gefeiert.

Bescheiden, wie der Schmiedemeister des Klosters ist, wollte er kein großes Aufhebens darum machen. "Aber der Abt hat darauf bestanden", erzählt er. Und dann sei es doch ganz schön gewesen, dass er Pontifikalamt und Feierstunde mit 25 Freunden und Verwandten begehen konnte, findet der Ordensmann.

Bescheidenheit – ein Wort, das auf Edwin Stumbeck, wie er im bürgerlichen Leben heißt, wohl am besten zutrifft. Eigentlich wollte der Bub aus der Einöde Riedlswald im Landkreis Straubing (Hilarius: "Bei uns sagten sich nicht nur Fuchs und Hase gute Nacht, da war die Welt zu Ende") studieren, aber die Umstände waren mehr als widrig, die Voraussetzungen denkbar schlecht. Als uneheliches Kind einer Magd geboren – seinen Vater hat er nie kennengelernt – blieben ihm Türen und Tore versperrt. Und so machte der dortige Pfarrer den Vorschlag, er sollte ins Lehrlingsheim nach Schweiklberg gehen. Da ihn Technik interessierte, kam der Waidlerbub in die Schmiede. Nach drei Jahren Lehrzeit war es für ihn keine große Frage: Er hatte sich hier eingearbeitet, wollte weitermachen und das bedeutete in der Konsequenz, sich der Klostergemeinschaft anzuschließen.

Die größte Umstellung für den damals 19-Jährigen: Fortan wurde vier Mal täglich gebetet. Aber schon damals spürte der junge Mann: "Der Gang ins Kloster war Berufung, zweifellos", betont Hilarius und versichert, die Entscheidung bis zum heutigen Tag nicht bereut zu haben.

In seinem Glauben bestärkt und in seiner Überzeugung, den richtigen Weg eingeschlagen zu haben, waren drei einschneidende Erlebnisse, die ihn sein Leben lang verfolgen werden: "Dreimal stand ich an der Schwelle des Todes. Das hat mich so sehr bewegt, dass mich seither nichts mehr aus der Bahn wirft. Ich habe mein Leben dem Herrgott anvertraut, denn er hat es für mich in die Hand genommen", sagt Hilarius überzeugt. Das erste Mal hat er nach einem Stromschlag wie durch ein Wunder überlebt, um ein Haar hätte ihn wenig später ein Fahrzeug erdrückt, das sich selbstständig gemacht hatte. Das dritte Mal schwebte er bei einer Nierenbeckenentzündung zwischen Leben und Tod. "Der Herrgott hat mir in dieser Nacht beigestanden und mich zurückgeholt", sagt der Mönch bestimmt. Sicher ist seitdem für ihn, dass Gott die richtigen Weichen stellt und einem Dinge zukommen lässt, die man sich wünscht. So durfte er einen Pater für sechs Wochen nach Afrika begleiten, und auch der lang gehegte Traum eines Besuchs der Wallfahrtsstätte Lourdes hat sich für ihn erfüllt.

Dabei hatten sich in all den Jahren durchaus Möglichkeiten aufgetan, hinaus in die große weite Welt zu wechseln. "Als ich bei der Firma MAN in Augsburg auf Lehrgang war, hätte ich sofort dort bleiben können. Das Unternehmen wollte mir sogar ein Ingenieursstudium finanzieren", erzählt er. Aber er hat der Versuchung widerstanden. "Ich habe zu dieser Zeit in der Winterschule in Schweiklberg Maschinenkunde unterrichtet und hatte zudem die Lehrbuben in der Werkstatt. Da fühlte ich mich verpflichtet", sagt er und berichtet nicht ohne Stolz, dass er 50 jungen Männern das Handwerk mit Hammer und Amboss schmackhaft gemacht habe.

Nur allzu gerne wäre er in die Mission gegangen, aber der Abt ließ ihn nicht weg. Hilarius war für die unzähligen Metallarbeiten rund um das Kloster unentbehrlich.

Vermisst hat der Bruder nie etwas in seinem Leben, auch das Kapitel Frauen habe ihn nicht wirklich interessiert, gibt er zu. "Dabei gab es Angebote mehr als genug", verrät er und seine blauen Augen blitzen. "Aber ich ließ mich nicht binden, bin stolz darauf, dass mich keine Frau bezwungen hat. Denn ich bin berufen fürs Kloster."

 

 

br-gabriel

Überraschend, aber nicht unerwartet, verschied am 9. September 2014 um 20.00 Uhr, als die Mönche in der Klosterkirche

soeben die Komplet beendet hatten, unser lieber Mitbruder

Br. Gabriel (Johann Ev.) Tischler OSB

nach längerem Leiden, kurz vor seinem 80. Geburtstag.

 

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