Liebe Mitbrüder, Freunde und Wohltäter!                                                                                                 

Am Dienstag, 3. April 2012, starb in der Abtei Inkamana/Zululand gegen 12.00 Uhr mittags unser P. Leopold (Josef) Meier. Prof. Dr. Karl Mühlek und ich haben ihn noch im Februar bei unserem Besuch dort getroffen und mit ihm und einigen Mitbrüdern seinen 76. Geburtstag gefeiert. Er wirkte recht aufgeräumt und gesprächig. Beim Abschied sagte er mir jedoch, er wolle nicht mehr nach Hause zurückkehren, Inkamana sei seine Heimat und er wolle in der Abtei auch sterben. Diesen Wunsch hat ihm der Herrgott erfüllt.
P. Leopold war ein geborener Landshuter. 1956 trat er in der Abtei Schweiklberg ein. Nach seiner Priesterweihe am 8. Juli 1962 erhielt er zwei Jahre später das Missionskreuz für das Zululand/Südafrika. Nach dem Erlernen der Zulusprache auf verschiedenen Stationen, wurde er Pfarrer der Pfarrer St. Paul in Kwambonambi. 1975 ernannte ihn der Bischof von Eshowe zu seinem Sekretär. Er war für diesen Posten besonders gut geeignet, da er bekannt war für seine Gründlichkeit und Zuverlässigkeit, die er bei jeder Arbeit, die ihm übertragen wurde, an den Tag legte. 1993 übertrug er seine Stabilität nach Inkamana. Als ihn Abt Christian 1996 bat, in Schweiklberg Zellerar zu werden, folgte er dem Ruf und stellte sich für diesen Posten zur Verfügung. Doch bereits vier Jahre später kehrte P. Leopold wieder nach Afrika zurück. Zunächst wirkte er ein halbes Jahr lang als Zellerar des Konventualprirorates von Tigoni in Kenya. Nach seiner Rückkehr nach Südafrika betreute er eine Zeitlang die Pfarrei St. Thomas Morus in Vryheit, bis er Zellerar in Inkamana wurde. 2011 trat er endgültig in den Ruhestand. Im Kloster gab er das leuchtende Beispiel eines Benediktinermönchs, indem er gewissenhaft an allen monastischen Übungen teilnahm. Das Meßopfer schätzte er über alles. Es war für ihn eine Selbstverständlichkeit, 15 Minuten vor Beginn des Gottesdienstes in der Sakristei zu sein.  P. Leopold war ein Mann mit vielen Talenten. Er äußerte offen und unerschrocken seine Meinung, wenn über Gegenwart und Zukunft des Klosters Inkamana diskutiert wurde.


In der letzten Zeit verbrachte er meiste Zeit auf dem Zimmer. Er wurde zusehends schwächer und aß kaum mehr etwas. Am 3. April fand ihn der Krankenbruder nach dem Mittagessen tot in seinem Lehnstuhl, das Brevier geöffnet in seinem Schoß. Möge ihm der Herrgott alles Gute seines Lebens in überreichem Maße vergelten. R.I.P.


Im Februar dieses Jahres besuchte der Schreiber dieser Zeilen mit seinem Freund Prof. Dr. Karl Mühlek nicht nur Inkamana und Tigoni, sondern auch das Kloster in Tororo/Uganda, das 1983 von unseren Mitbrüdern gegründet wurde. Tororo, eine Stadt mit rund 50 000 Einwohnern und der größten Zementfabrik des Landes, liegt etwa 20 km von der Grenze nach Kenya entfernt. Auf der 240 km langen Strecke von Entebbe mit dem internationalen Flughafen über Kampala, der Hauptstadt Ugandas, nach Tororo fährt man auf einer gut ausgebauten Straße durch fruchtbares Farmland, auf dem hauptsächlich Zuckerrohr, Mais und Tee angebaut werden. In den zwei Tagen, die wir im Kloster verbrachten, zeigte uns der Obere Father Edwards das neue Klostergebäude, die Augenklinik und die verschiedenen Werkstätten. Mit stets freundlichem und schmunzelndem Gesicht beantwortete er unsere vielen Fragen. Ein Highlight war natürlich der Besuch beim dortigen Erzbischof und bei den Benediktinerinnen, die uns mit sichtlichem Stolz den großen Generator zeigten, der mit Hilfe des Freundeskreises von Pfaffenhofen a.Ilm gekauft worden war. Mich persönlich interessierten vor allem die Werkstätten des Klosters.


In diesen sollten ursprünglich die Farmer und Jugendlichen der Umgebung mit der Reparatur von landwirtschaftlichen Maschinen ausgebildet werden. Doch im Laufe der Zeit kamen neben der Reparaturwerkstätte noch verschiedene andere hinzu. Heute erhalten 350 Buben und Mädchen hier ihre Ausbildung. Nach einer 3jährigen Lehrlingszeit und einer staatlichen Prüfung bekommen die Jugendlichen einen Gesellenbrief, der im ganzen Land anerkannt wird. Zur Zeit werden folgende Berufsmöglichkeiten angeboten: Automechaniker, Schlosser, Maurer, Maler, Elektroinstallateur, Zimmerer, Möbelschreiner, Farmer, Näherei und Zuschneiderei. Kein Wunder, dass sich die großen Firmen des Landes um diese gut ausgebildeten jungen Leute reissen. Da das Kloster die Werkstätten, die Gehälter für Lehrer und Angestellte, sowie die Unterbringung der Jugendlichen zum größten Teil selber finanzieren muß und der Staat für religiöse Einrichtungen dieser Art keinerlei Zuschüsse gibt, ist es letztlich finanziell überfordert, so dass immer nur das Nötigste angeschafft oder repariert werden kann. Wenn diese Werkstätten auch in Zukunft einen Sinn haben und dem Fortschritt des Landes dienen sollten, dann müssten unbedingt die alten ausgedienten deutschen Maschinen mit neuen ersetzt, ein Computerraum mit entsprechenden Computern eingerichtet und nicht zuletzt moderne Klassenzimmer und Unterbingungsmöglichkeiten für Buben und Mädchen geschaffen werden. Der bisherige Zustand ist auf die Dauer untragbar. Die Werkstätten des Klosters von Tororo haben einen hervorragenden Ruf. Sie verdienen es, unterstützt zu werden.


Br. Dr. Ansgar Stüfe schreibt in seinem letzten Rundbrief: „Noch immer müssen wir einen großen Teil der Gehälter selber zahlen: Joshua Komba, der neue Verwaltungsdirektor des Krankenhauses Peramiho, sprach mehrmals im Gesundheitsministerium vor. Es scheint kein Geld vorhanden zu sein. Das Problem ist die Unstetigkeit der Geberländer. Obwohl seit langem bekannt ist, dass viel Geld durch Korruption und Misswirtschaft in den Ministerien verschwindet, geben die Regierungen der reichen Länder ihre Hilfe nur an Regierungsorganisationen. Nun wurden die Hilfen für AIDS gestoppt, weil angeblich viel Geld verschwand. Das hätte man auch schon vorher wissen und Methoden entwickelt werden können, die eine Kontrolle ermöglichen. Leider ignorieren viele staatlichen Entwicklungsorganisationen die Kirchen. Wie schwierig der Umgang mit Behörden ist, zeigt der mühselige Weg unseres Wassertanks von Dar es Salaam nach Peramiho. Eigentlich ist das Hospital Peramiho steuerfrei und braucht keinen Zoll zu zahlen, es ist nur eine Bestätigung des Landrates nötig. Doch der Leiter der dortigen Steuerbehörde verweigert diese immer wieder. Unser Chefarzt vermutet, dass es sich um einen hundertprozentigem Muslim handelt, der gegen die katholische Kirche und ihre Einrichtungen eingestellt ist.“
Dieser Fall erinnert mich an meine Zeit als Pfarrer von Shindong/Südkorea. Ich suchte auf dem Pfarrgelände eine Garage zu bauen, doch der zuständige Beamte im Rathaus verweigerte die Bauerlaubnis. Bis heute konnte die Garage nicht gebaut werden, auch nicht durch unsere  koreanischen Mitbrüder, die meine Nachfolger wurden. Die Chinesen sagen: Man muss einen langen Atem haben und immer wieder daran erinnern.  
Zum Schluss noch zwei Eilmeldungen: Bitte, die E-Mails von El Rosal, bezw. von Tigoni nur mit Vorsicht öffnen, es handelt sich größtenteils um Spams. – Am 5. Mai kommt Br. Ignaz Laumer zum schon lange fälligen Urlaub nach Hause, P. Richard im Juli, P. Leo vermutlich im August und P. Markus Dworschak im Herbst zum Generalkapitel.


Alles Gute und Gottes Segen wünscht Ihnen von ganzem Herzen
Ihr Schweiklberger Missionsprokurator

Hinweis: Die diesjährige Hauptversammlung des Mariahilf-Missionsvereins findet am Sonntag, den 24. Juni 2012, in Schweiklberg statt. Vom 21. – 24. Juni sind die Besinnungstage. Es ergeht freundliche Einladung an alle Mitglieder. Es wäre schön, wenn an diesem Tag viele kommen könnten.

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