2 bruder sales„Selig die Toten, die im Herrn sterben, sie sollen ausruhen von ihren Mühen, denn ihre Werke begleiten sie“ (Offb 14,13)

Nach längerem schweren Leiden ist unser Mitbruder

Bruder Sales (Franz von Paul) Gottanka OSB

am 17.September 2015 abends im 79.Lebensjahr in die ewige Heimat eingegangen.

Seine irdische Heimat war Schildthurn in der Pfarrei Zeilarn, bekannt durch seinen mächtigen Kirchturm. Dort wurde er am 15.Dezember 1936 als Sohn des Landwirts Gottfried Gottanka und seiner Ehefrau Maria geboren. Am gleichen Tag empfing er in der Pfarrkirche Zeilarn das Sakrament der Taufe. Als Namenspatron erhielt er den heiligen Franz von Paula. Der kleine Franz wuchs mit acht Geschwistern auf. Eine kleine Schwester ist bereits vor seiner Geburt gestorben. Eine andere Schwester erwählte wie Br.Sales den Ordensberuf und trat bei den Missionsbenediktinerinnen von Tutzing ein.
Nach dem Besuch der Volksschule in Zeilarn von 1944 bis 1951 kam er in das Brüderseminar Schweiklberg, „um Benediktiner zu werden“, wie er im Aufnahmegesuch schreibt. Sein Berufswunsch „Schneider“ ging allerdings nicht in Erfüllung. Statt dessen durfte er bei dem bekannten Zimmerermeister Br.Gerold die Zimmererlehre beginnen. Am 20.April 1954 legte er in Vilshofen die Gesellenprüfung ab. Am 31.August 1954 trat er als Brüderkandidat in die Abtei ein, wurde am 06.September 1954 als Postulant eingekleidet und nach einem Jahr, am 12.September1955, ins Noviziat aufgenommen. Als geistlichen Wegbegleiter erhielt er den heiligen Franz von Sales, den er Zeit seines Lebens sehr verehrte. Seine erste Profess legte Br.Sales am15.September 1956 ab. Die ewigen Gelübde folgten am 24.September 1961.Noch vorher wechselte er auf Wunsch der Oberen 1957 von der Zimmererwerkstatt in die Malerei. Das hieß für den jungen Bruder sich nicht nur in ein neues Handwerk einzuüben, sondern auch noch einmal die Schulbank zu drücken. Am 28.02.1959 konnte er dann als Maler seine zweite Gesellenprüfung ablegen. Nach einem dreiwöchigen Aufenthalt in St.Ottilien zur weiteren Ausbildung als Maler folgte dann am 02.April die Meisterprüfung und damit auch die Erlaubnis, Lehrlinge auszubilden.48 jungen Männern vermittelte unser Br.Sales nicht nur Fertigkeiten im Handwerk, sondern auch Ordnungsliebe, Fleiß und Genauigkeit. Seine Maxime im Umgang mit den jungen Leuten war, wie er es selbst ausdrückte: „Streng, aber mit Liebe“. Seit 1966 war Br.Sales auch im Prüfungsausschuss der Malerinnung tätig und seit 1994 auch dessen Vorsitzender. Mit dem langjährigen Mitarbeiter Malermeister Schwanzl und einem Trupp von Lehrlingen und Gesellen war er in den folgenden Jahrzehnten unermüdlich an der Arbeit um die Räume in der Schule, im St.-Beda-Haus, bei dessen Neugestaltung er 1973 maßgeblich beteiligt war, und im Kloster instand zu halten. Die Krönung seiner Arbeiten war die dritte Umgestaltung des Kircheninneren in den Jahren 1997/98, wo er, obwohl er keine Vorbildung dafür hatte, die Wände meisterhaft mit Stuckornamentik versah. Kenntnisse dafür holte er sich bei Malermeister Br.Wolfgang in Beuron. Auch bei der Außenrenovierung der Kirchentürme 2010 war unser Malermeister voll engagiert. Für seinen Einsatz im Malerhandwerk erhielt er den „goldenen Meisterbrief“ und wenige Wochen vor seinem Tod verlieh ihm die Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz die „Amtsträger-Ehrenurkunde mit Goldener Verdienstmedaille“.
Aber Br.Sales war nicht nur ein tüchtiger Handwerksmeister, sein Engagement erstreckte sich auch auf viele andere Bereiche. Von 1960 bis 2000 war er bei der Herstellung des „Schweiklberger Geistes“ tätig, seit 1968 als Brennmeister. In der klösterlichen Gemeinschaft übernahm er die Aufgaben eines Bruderobmannes und von 2002 bis 2012 die eines Subpriors. Seit 2002 ist er mit der Leitung des Missionsflohmarktes Schweiklberg betraut, für den er sich fast bis zu seinem Tod voll eingesetzt hat. Außerdem war er auch noch lange Jahre 2.Obmann der Schweiklberger Feuerwehr und etwa 30 Jahre lang Aushilfspförtner. Eine besondere Tätigkeit außerhalb der klösterlichen Gemeinschaft übernahm unser Mitbruder von 1976 bis 2012 als Helfer beim Krankendienst am französischen Wallfahrtsort Lourdes.
Schon als Kind mit 8 Jahren hatte Br.Sales eine Reihe schwerer Krankheiten zu bestehen.1992 wurde ein maliger Schilddrüsentumor konstatiert, der unter Einsatz von Bestrahlungen zum Stillstand gebracht wurde. Am Beginn des Jahres 2015 wurde ein inoperabler Bauchspeicheldrüsenkrebs diagnostiziert, der mehrere Krankenhausaufenthalte nötig machte. Mit viel Gottvertrauen versuchte Br.Sales dieses Schicksal zu tragen, wobei er sich nicht in seine Zelle zurückzog, sondern weiterhin, soweit es möglich war, am Leben der Klostergemeinschaft teilnahm und seiner Arbeit im Flohmarkt und in der Malerei nachging.
Am 17.September, dem Gedenktag der Heiligen Hildegard, nach dem Nachtgebet der Mönche, um 20.30 Uhr, holte Gott seinen getreuen Arbeiter zu sich.

Wir bitten für ihn um das Gedenken im Gebet.
Abt Rhabanus und Konvent

Wir feiern für Br.Sales am Montag, dem 21.September um 14 Uhr das Requiem in der Abteikirche und bestatten ihn anschließend auf dem Klosterfriedhof.

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