Liebe Mitbrüder, Freunde und Wohltäter!

Für die Abtei Inkamana in Südafrika war das wichtigste Ereignis zu Beginn des Jahres die Wahl eines neuen Oberen. Die Wahl war notwendig geworden, da am 07. Februar die 12-jährige Amtszeit von Abt Gottfried zu Ende gegangen war. Bereits am 5. Februar traf Abtpräses Jeremias zur Vorbereitung der Abtswahl ein. Das Wahlrecht besaßen die 28 Mönche des Klosters, die sich bereits in der ewigen Profess auf Lebenszeit der Gemeinschaft angeschlossen hatten. Nach reiflicher Überlegung entschieden sich die 28 Wahlberechtigten, einen Prior-Administrator auf drei Jahre zu wählen. In einer geheimen Wahl mit Zweidrittelmehrheit wurde dann am 10. Februar, dem Fest der Hl. Scholastika, der bisherige Prior und Zellerar P. John Paul Mwaniki zum neuen Prior-Administrator gewählt. Der 47-jährige Prior Administrator wurde in Kenya geboren, trat dort in das zur Ottilianer Kongregation gehörige Priorat Tigoni ein und legte 1994 seine Ordensgelübde ab. Nach Beendigung seiner Studien im Theologischen Institut Cedara erhielt er 2001 die Priesterweihe. 2009 wurde er der Abtei Inkamana zugewiesen, wo er den Posten des Priors und den des Cellerars übernahm. In seiner neuen Funktion als Prior-Administrator vertritt er die Abtei bei allen internationalen Treffen der Ottilianer Kongregation, die weltweit in 20 Ländern vertreten ist.
Am 21. März wurden die Jubiläen des Jahres in einem feierlichen Gottesdienst gefeiert. Die Brüder Benedikt Ntshangase und Clemens Sithole konnten auf 50 Jahre Professen zurückblicken. Sie erhielten aus der Hand des Prior-Administrators den Altersstab als Zeichen der Ehre und Anerkennung für 50 Jahre treuen Dienst im monastischen Leben. Vier weitere Mitbrüder feierten ebenfalls an diesem Tag ein besonderes Jubiläum. So konnte Br. Markus Govender auf 25 Jahre Profess zurückblicken. Er stand 1990 am Professaltar. P. Pius Paul und P. Leo Eireiner feiern in den jeweiligen Heimatklöstern am Pfingstmontag ihr Goldenes Priesterjubiläum. Besondere Erwähnung verdient Br. Ansfried Machatsch. Er hatte vor genau 55 Jahren, am 21. März 1960, aus der Hand von Erzabt Suso Brechter das Missionskreuz für Südafrika erhalten. Er wurde im März dieses Jahres 80 Jahre alt. Vor einigen Jahren übergab er aus Gesundheitsgründen die Leitung der Klosterfarm einem jüngeren Mitbruder. Er ent-schied sich, seinen Lebensabend in Inkamana zu verbringen.
Nach einem dreimonatigen Aufenthalt im ökumenischen Kloster Taizè in Frankreich kehrte Br. Leonhard Dlamini am 5. März wieder in sein Heimatkloster zurück. Er nahm auch an dem jährlichen Taizè-Jugendtreffen in Prag teil. Er war, wie er sagte, der einzige Afrikaner unter den 30 000 Jugendlichen. Anfangs April flog P. Gerhard Lagleder zur alljährlich notwendigen Sammeltour nach Deutschland. P. Pazificus Mwale ging nach Zambia für einen auf zwei Jahre beschränkten Einsatz im Kloster Katibunga, das zur Abtei Hanga gehört. Br. Georg Ostheimer ist immer noch in Münsterschwarzach, wo er sich von seinen zwei Operationen erholt, die er gut überstanden hat.
Am 7. Februar erhielt das Kloster überraschend Besuch von Bischof Rudolf Vorderholzer aus Regensburg. Er war begleitet von seinem GV Michael Fuchs. Beide besuchten die Nardini Schwestern auf deren verschiedenen Stationen, in denen sie schon seit sechzig Jahren im Schul- und Krankendienst sowie im sozialen Bereich tätig sind. Selbstverständlich statteten sie auch den beiden Alt-Bischöfen Fritz Lobinger und Huber Bucher einen Besuch ab, die beide aus der Diözese Regensburg stammen und in Mariannhill bei Durban ihren Alterssitz haben.
P. Prior Samuel Kim sandte Ostergrüße aus der St. Paul`s Abbey in den N.J./USA. Unter anderem berichtete er, dass die Renovation des Exerzitienhauses und der Einbau von Feuermeldern bis Ende März abgeschlossen und in der Karwoche die ersten Gäste aufgenommen werden konnten. In den nächsten Monaten muss noch die Heizungsanlage erneuert werden. Anfangs Januar besuchten die Tutzinger Schwestern Lumen Gloria, Charitas und Philippa Choi das Kloster. Ebenfalls nach Newton kam zu einem Kurzbesuch Bischof Yu Soo-il Franz Xaver, der gegenwärtige Militärbischof von Südkorea.
Noch an Sylvester 2014 trat Abt Josè Maria von Güigüe/Venezuela aus Gesundheitsgründen von seinem Amt zurück. Am 14. März wählte die Gemeinschaft wegen der geringen Anzahl von Ewigen Professen P. Marco Antonio Gonzales (45) zum Prior-Administrator für 5 Jahre. Ein Prior-Administrator hat dieselbe Verantwortung und Vollmacht wie ein Abt, aber eben nur auf begrenzte Zeit. Der neue Prior-Administrator stammt aus San Felix, einer Kleinstadt am Zusammenfluss von Orinoco und Caroni. 92 Jahre nach der Gründung des Klosters war die Wahl eines Venezulaners mehr als berechtigt. Vor seinem Klostereintritt war P. Marco Antonio Verkehrspilot bei einer Linie im Osten des Landes. Nach seinem Noviziat studierte er Theologie in Bogota, und später am Monastischen Institut in Sant Anselmo in Rom.
Übrigens hat die sozialistische Regierung in Venezuela es fertiggebracht, ein steinreiches Land total auszuplündern. Die Lage erinnert in manchen Dingen an die Nachkriegszeit in Deutschland. Selbst allernotwendigste Dinge kann man nicht mehr kaufen.
Von einem zu Tränen rührenden Fall berichtete in seinem letzten Rundbrief wieder P. Damian Milliken. Kurz vor dem Palmsonntag sollte er einer jungen Mutter in einem Bergdorf die Krankensalbung spenden. Als er das Krankenzimmer betrat, war es Esther, seine frühere Kindergärtnerin, die vor einem Jahr den Gymnasiallehrer Peter aus Arusha geheiratet hatte. Da sie Typhus und schwere Malaria hatte, hatte man sie vor einigen Monaten vom Regierungskrankenhaus zu ihren Verwandten nach Hause geschickt. Doch ihre Lage verschlimmerte sich mehr und mehr, so dass man P. Damian holte. Als sich dieser neben die Kranke gesetzt hatte, öffnete Esther die Augen, zog die Decke zurück und zeigte ihm ein kleines Baby. Nur mühsam flüsterte sie: „Er heißt Michael“. Peter erklärte ihm, dass Michael vor ein paar Monaten durch einen Kaiserschnitt geboren worden war. Als P. Damian das gehört hatte, erklärte er den Verwandten, er würde Esther unverzüglich zum zwei Autostunden entfernten Hospital der Kath. Schwestern in Korogwe bringen; wenn sie schon sterben müsse, wäre es egal, ob sie hier oder eventuell auf dem Weg dorthin stürbe. Das Krankenhaus in Korogwe wäre die einzige Hoffnung, die es noch gäbe. Schließlich gaben die Verwandten nach und erklärten sich einverstanden. Inzwischen hatte P. Damian dort Schwester Avelina angerufen und sie auf eine Notoperation vorbereitet. Mehrmals drehte er sich auf der Autofahrt um und fragte die Verwandten, ob die Kranke noch atme. „Bitte, bitte, haltet sie am Leben“, wiederholte er immer wieder. In Korogwe wartete bereits die Krankenschwester an der Eingangstür. Esther wurde gleich untersucht und anschließend operiert. Nach der Operation fuhr P. Damian nach Tanga weiter, um dort den Bischof zu treffen. Auf der Heimfahrt kam er wieder am Krankenhaus vorbei und erkundigte sich nach dem Befinden von Esther. Schon beim Eingang fiel ihm Peter weinend vor Freude um den Hals und teilte ihm mit, seiner Frau gehe es gut. Als er dann auch noch Esther besuchte, sagte sie unter Tränen zu ihm, die Schwester hätte ihr gesagt, sie hätte nur noch eine Stunde bis zu ihrem Begräbnis gehabt. Inzwischen ist Esther aus dem Krankenhaus entlassen worden und erholt sich bei ihren Verwandten.
Folgende Heimaturlauber haben sich bis jetzt angemeldet: Br. Ignaz Laumer am 3. Mai, P. Leo Eireiner und Br. Markus Forster am 20. Mai. Im August will auch P. Gregor Zeilinger kommen.

Wichtiger Hinweis: Die diesjährige Jahreshauptversammlung des Mariahilf-Missionsvereins findet am Sonntag, 14. Juni 2015, um 10.00 Uhr im Gästehaus des Klosters statt. Alle Mitglieder des Vereins sind herzlich dazu eingeladen. Wegen der erheblich gestiegenen Unkosten im Gästehaus fallen in Zukunft die bisher vorher gegangenen Besinnungstage aus.

Alles Gute, Gesundheit und Gottes Segen wünscht allen
Lesern und Leserinnen der „Schweiklberger Missionsnachrichten“

Ihr Missionsprokurator P. Stephan Raster OSB