Liebe Mitbrüder, Freunde und Wohltäter!

Der fromme Wunsch des Chronisten im letzten Rundbrief, „für einen warmen, freundlichen Wonnemonat Mai“ hat sich nicht ganz erfüllt. Und auch das Juniwetter schlägt seine Kapriolen, in manchen Gebieten Niederbayerns wurde es direkt lebensgefährlich. Im Moment macht der Sommer zaghafte Schritte. Dann kann es nur noch besser werden.

Aber die letzten beiden Monate waren nicht nur durch das Wetter, sondern vor allem durch die nachösterlichen Festtage , wie zum Beispiel Pfingsten und Fronleichnam, geprägt. Der Pfingstmontag ist außerdem traditionsgemäß ein großer Festtag für unsere Jubilare. Dieses Jahr waren es sieben Mitbrüder, die ein Jubiläum feiern konnten. Auf 65 Jahre Profess blickt unser Senior, Br.Bonifaz Kellnberger zurück. Vor 50 Jahren haben unser Gärtnermeister Br.Raphael Lang und sein fleißiger Helfer Br.Alfred Straubinger ihre ersten Gelübde abgelegt. Sie erhielten nach altem Brauch den Altersstab überreicht. 4o Jahre Profess durfte unser Subprior, Br.Leo Horochlin, der Leiter der Klosterladens und der Geistbrennerei feiern. Mit 25 Profeßjahren als jüngster der Jubilare reiht sich Br.Franziskus Rohjans ein, der Leiter der Krankenabteilung und von 1996 bis 1999 Missionar auf Zeit in Tororo/ Uganda. Nicht zu vergessen ist auch Br.Erich Schuck, der vor 50 Jahren in St.Ottilien seine Gelübde abgelegt hat und auch dort seinen Altersstab überreicht bekommt. Vor 50 Jahren, am12.Juli 1966, wurden P.Matthias Wenig und P.Richard Multerer vom damaligen Bischofkoadjutor Antonius Hofmann in unserer Abteikirche zu Priestern geweiht. Sie waren auch bei der Jubiläumsfeier für die diesjährigen Priester und Diakone im Dom zu Passau am 27.Juni dabei. Für sie und für alle unsere Jubilare gilt, was Bischof Oster in seiner Predigt den Jubilaren gesagt hat: „Sie sind lebendige Zeugen dafür, dass der Glaube dennoch prägt und trägt und verwandelt.“

Der Samstag vor Pfingsten hat schon lange Tradition als Wallfahrtstag des Konventes nach Sammarei. Auch heuer machten sich am 14.Mai trotz des drohenden Regens, der sich dann auch entladen hat, sieben Mitbrüder mit einigen unserer Freunde und Bekannten auf den gut dreistündigen Weg zum Wallfahrtsort. Inzwischen kamen auch die übrigen Konventmitglieder mit V.Abt dort an. Auch einige Schwestern des Klosters Neustift hatten sich ihnen angeschlossen. Gemeinsam feierten sie die Laudes und die Eucharistie. Nach einem kräftigen Frühstück im Pfarrhaus machten sie sich wieder auf den Heimweg.

Ein weiterer festlicher Höhepunkt war auch in diesem Jahr wieder das Fronleichnamsfest. Bei einigermaßen gutem Wetter, was bei der Wetterlage dieses Jahres schon ein Himmelsgeschenk ist, waren am Vortag wieder viele fleißige Hände dabei, die Teppiche für den Prozessionsweg zu gestalten, der heuer verkürzt wurde, in dem wir die erste Station in der Abteikirche hielten und der Altar am Friedhof entfiel. Dank sei auch Frau Regina Schmidmeier gesagt, die die Pläne für den großen Teppich vor dem Kirchenportal zur Verfügung stellte. In diesem Jahr mussten wir auf die Musikbegleitung bei der Prozession verzichten. Aber die kräftigen Stimmen unserer drei Kantores trugen den Gesang der Gläubigen.

Zu den festlichen Ereignissen auf dem Schweiklberg gehören natürlich auch die musikalischen Aufführungen. Besonders hervorzuheben ist die Vollmond -Orgelnacht, die heuer vom 20. auf den 21.Mai stattfand und diesmal ihrem Namen Ehre machte, leuchtete dieses Himmelsgestirn doch wirklich in dieser Nacht. Vier renommierte Organisten bestritten das Programm: Herr Prof.Edgar Krapp, Herr Heinrich Wimmer, geboren in Altötting, Herr Bastian Fuchs, Dommusikassistent in Passau und der Meister an der Passauer Domorgel, Herr Ludwig Ruckdeschel. Der fünfte Künstler war Herr Sebastian Distler an der Lichtmaschine, der den Kirchenraum in strahlendes vielfarbiges Licht tauchte. Unser Küchenteam versorgte die hungrigen Besucher mit Köstlichkeiten. Am 04.Juni fand dann das 6.Benefizkonzert für krebskranke Kinder statt, das vom Kochbuchteam der Grundschule Alkofen diesmal mit bekannten Filmmelodien arrangiert wurde. Ein weiterer musikalischer Höhepunkt war das Geistliche Konzert des Singkreises Vilshofen zum Gedenken an P.Pius Zeller zusammen mit dem Ludwig Thoma - Chor Prien unter Leitung von Herrn Sebastian Weyerer, den Johannesbläsern Vilshofen, geleitet von Frau Regina Jungwirth und an der Orgel unser Organist, Herr Josef Neugirg. Die Gesamtleitung hatte Frau Anette Voggenreiter. Es war ein eindrucksvolles musikalisches Gedenken an unseren verstorbenen Organisten und langjährigen Leiter des Singkreises Vilshofen. Am 25.Juni sang das Heinrich-Schütz Ensemble Vornbach Chormusik von Britten, Elgar und anderen. An der Orgel war Herr Rudi Bürgermeister. Die Leitung hatte Herr Markus Obereder. Auch die „Europäischen Wochen“ waren am 24.Juni wieder bei uns zu Gast.

Von unserer klösterlichen Gemeinschaft ist zu berichten: In den vergangenen beiden Monaten durften wir drei unserer Mitbrüder aus der Mission begrüßen: Br.Markus Forster, P.Leo Eireiner und P.Gregor Norbert Zeilinger. Br.Markus ist inzwischen wieder nach Ndanda zurückgekehrt. Unser Postulant Br.Dominik nahm vom 29.05. bis 03.Juni im Kloster Heiligkreuz/Cham in der Schweiz an einer Intensivwoche bei Sr.Michaela Puzicha über die benediktinischen Gelübde und anschließend an der Studienwoche zu den Anfängen unserer Kongregation für Novizen und Postulanten in St.Ottilien teil. Am 04.Juni nahmen Br.Hilarius, Br.Georg und Br.Sebastian am Ordenstag der Diözese im Kloster Mallersdorf teil, wo sie liebevoll aufgenommen wurden und einen Einblick in die vielfältige Arbeit der Schwestern bekamen. Am Sonntag, dem 05.Juni abends, war der Konvent der Mönche zum Abendessen mit den jungen Asylanten und ihren Betreuern im Haus Pax eingeladen. In einer lockeren und freundlichen Atmosphäre kam es zu einem regen Gedankenaustausch und Gäste wie Gastgeber konnten die Schmankerl der jeweiligen Heimatländer verkosten.

Vom 02. bis 04.Juni hielt P.Stefan den Förderinnen und Förderer des Maria Hilf-Missionsvereins ein Einkehrwochenende und am darauf folgenden Sonntag, dem 05.Juni, war dann die jährliche Generalversammlung des Vereins, bei der auch die anwesenden Missionaren P.Leo und P.Gregor Norbert einen kurzen Einblick in ihr Wirkungsfeld gaben. Vom 28. bis 30.Juni waren 30 Oblaten der koreanischen Benediktiner des Klosters Newton /USA bei uns zu Gast.

Leider mussten wir im Monat Juni einen Mitbruder zu Grabe tragen. Am 15.Juni vollendete sich in unserer Krankenabteilung das Leben unseres Mitbruders Br.Laurentius (Anton Alfons) Links. Br.Laurentius wurde 1930 in Czernowitz in der heutigen Ukraine geboren. Von Kindheit an musste er mit seinen Eltern die Not und das Elend der Vertreibung erleben. 1950 trat er in Schweiklberg ein und legte am 22.September 1952 die erste Profess ab. Am 25.November 1955 schloss er sich als Oblate für immer der Gemeinschaft an. 22 Jahre arbeitete er treu und fleißig als Schweizer in der Landwirtschaft und 30 Jahre im Obstgarten. Br.Laurentius war nicht nur ein fleißiger Arbeiter, sondern auch ein eifriger Beter. Die letzten Lebensjahre verbrachte er in der Krankenabteilung, bis ihn der Tod in das Land des Lichtes und der Liebe führte.

Am 27.06.2016 verstarb im AWO-Pflegeheim Frau Ingeborg Zitzelsberger, die auf unserem Klosterfriedhof neben ihrem Gatten beerdigt wurde.

Ihnen allen eine gesegnete Sommerzeit und erholsamen Urlaub

Der Schweiklberger Chronist P.Matthäus Kroiss