Liebe Mitbrüder, Freunde und Wohltäter!

„Jetzt ist die Zeit der Gnade“ hören wir immer wieder in diesen Tagen in der Liturgie. Die österliche Vorbereitungszeit ist wahrlich Gnadenzeit wie auch die Adventszeit, von der jetzt zuerst die Rede sein soll. In besonderer Weise gestalten sie unsere Realschüler bei den Frühschichten, die von V.Abt Rhabanus und Herrn Studienrat Grabmeier gut vorbereitet wurden und jedes Mal über 100 Teilnehmer in der Abteikirche versammelt haben. Am18.Dezember lud die Realschule Schweiklberg zu der schon fast Tradition gewordenen Adventsfeier ein. In besonderer Weise wurde dabei an die Menschen gedacht, die unter Krieg und Terror leiden. Passend dazu erklangen auch die Dresdner Friedensglocken, jährt sich doch 2015 zum 60.Mal die Bombardierung Dresdens. Anschließend waren wieder alle Besucher zum kleinen Weihnachtsmarkt und den Brunnen im Seminarhof eingeladen. Dass Regen statt Schnee fiel, tat der Stimmung keinen Abbruch.

Einen anderen Akzent im Rahmen der adventlichen Einstimmung setzten die beiden Konzerte am 30.November und am 14.Dezember. Domorganist Ludwig Ruckdeschel und Herr Dr.Bernhard Forster brachten am 1.Adventsonntag Geistliche Musik für Gesang und Orgel zu Gehör, während am 14.Dezember Musik für zwei Hörner und Orgel auf dem Programm stand. Neben Herrn Ruckdeschel an der Orgel ließen Herr Peter Raus und Herr Hermann Gierlinger die Hörner erklingen. Beide Male sprach Abt Rhabanus verbindende Texte. Es war das Abschlusskonzert des Jahres in der Reihe „Musikzauber Schweiklberg“. Für die Freunde bairischer Mundart, und nicht nur für diese, war der 20.Dezember ein besonderes Erlebnis, als Herr Franz Schießl in der Abteikirche die Weihnachtsgeschichte auf bayrisch vortrug. Über 300 Besucher lauschten seinen Worten. Musikalisch umrahmt wurde Schießls Lesung vom Frauengesang „Pomp A -Dur“, dem Männergesangsverein Unteriglbach, der Pfiffkas-Musi aus Hauzenberg und den Hofmarkmusikanten Bodenmais Eine besinnliche und stimmungsvolle Stunde am vorletzten Tag des Jahres 2014 bereitete der Jugendchor Alkofen unter Leitung von Wolfgang Pfaffinger den zahlreich erschienen Zuhörern. Ein besonderer Augenblick war der Lichtereinzug der Jugendlichen durch den Mitteleingang der Klosterkirche. Hildegard Kahlhammer und Werner Moosmüller rundeten mit Gedichten und Geschichten zur Weihnachtszeit den musikalischen Vortrag ab. Als besondere Gäste waren Bürgermeister Florian Gams und Stadträtin Maria Rauch unter den Zuhörern.

P.Prior Matthias besorgte wieder neben seine vielen Arbeiten als Zellerar und Direktor des St.Beda-Hauses den Weihnachtsschmuck, angefangen von der Weihnachtskrippe in der Abteikirche, die er heuer in das Umfeld der Stadt Nazareth plazierte, bis zum Weihnachtsbaum im Klosterrefektorium und der weihnachtlichen Dekoration in den Klostergängen. So konnten wir dann am Abend des 24.Dezember im Klosterrefektorium brüderlich vereint das Weihnachtsfest beginnen. Der Höhepunkt war wieder die feierlich gesungene Weihnachtsvigil mit dem anschließenden Pontifikalamt. 

Nach den Weihnachtsfeiertagen zog sich der Konvent zu den Jahresexerzitien zurück, die in diesem Jahr P.Pius Kirchgessner OFM Cap begleitete und uns mit Texten aus dem Johannesevangelium wieder unsere Berufung als Christen und Mönche neu vor Augen führte. So konnten wir mit dankbarem Herzen am Jahresschluss das „Te Deum“ singen. Gegen Ende der Weihnachtszeit setzt das Fest der Erscheinung Christi (Epiphanie) noch einmal einen besonderen Akzent. Nach der Ersten Vesper dieses Hochfestes segnete Abt Rhabanus Salz, Wasser und Weihrauch und anschließend zogen wir von der Pforte aus durch das Kloster, wo V.Abt die Gemeinschaftsräume und die Zellen segnete. Auf dem Weg sangen wir die vertrauten Weihnachtslieder. Seit einigen Jahren ist das Fest der Darstellung des Herrn (Mariä Lichtmeß) mit dem „Tag des geweihten Lebens“ verbunden, der heuer im „Jahr der Orden“ eine besondere Bedeutung hatte. Einige Mitbrüder machten sich an diesem Tag auf den Weg nach Passau, wo um 18:00 h in der Kirche St.Paul Diözesanbischof Stefan Oster SDB mit den Ordensleuten und den zahlreich erschienen Gläubigen die Eucharistie feierte. Der Bischof wies in seiner Ansprache vor allem auf den Zeugnischarakter des Ordenslebens in unserer Zeit hin. Anschließend war im Haus St.Maximilian Gelegenheit miteinander und auch mit Bischof Oster ins Gespräch zu kommen.

...Ein besonderer Tag war für unseren unermüdlichen Schmiedemeister Br.Hilarius Stumbeck der neunte Februar, an dem er seinen 80.Geburtstag im Kreise der Mitbrüder und zahlreicher Freunde und Bekannten feiern durfte. Wir wünschen ihm noch eine lange Zeit guter Gesundheit und viel Freude in seinem Schaffen. Am 11.Februar konnte ebenfalls P.Pius Zeller, unser langjähriger Organist und Kantor, seinen 80.Geburtstag feiern. 85 Jahre wurde am 24.Februar Br.Laurentius Links, der diesen Tag in stiller Zurückgezogenheit in der Krankenabteilung feierte. Am Faschingsmontag war der Konvent dann in den neueingerichteten Speisesaal des Gästehauses eingeladen, wo wir uns in dem schönen Ambiente sehr wohl fühlten und von der Küche mit einem reichhaltigen Büffet versorgt wurden. Am Aschermittwoch war dann nicht „alles vorüber“, sondern es begann, eingeleitet von V.Abt mit der Fastenkonferenz im Kapitelsaal, die „Zeit der Gnade“. Als äußeres Zeichen empfingen wir mit anderen Gottesdienstbesuchern in der Abteikirche das Aschenkreuz. In diesem Zusammenhang sei auch erwähnt, dass seit 10.Januar unsere Gottesdienstordnung eine Änderung erfahren hat Die Morgenhore wird jetzt täglich einheitlich um 6 Uhr gefeiert. Das Konventamt an Werktagen findet um 7.15 statt, mit Ausnahme des Mittwochs, an dem weiterhin Vesper und Konvent gemeinsam um 17.30 gefeiert werden. Diese Regelung soll auch den Gästen im Haus die leichtere Teilnahme an unseren Gottesdiensten ermöglichen.

Schon im Vorgriff auf die Fastenzeit hielt V.Abt im Zusammenarbeit mit dem Referat Männerseelsorge der Diözese Passau einen Studien -und Besinnungstag für Männer unter dem Motto „Sich zu Beginn des Jahres eine Auszeit gönnen“. V.Abt stellte den Teilnehmern das Leben des Mönchsvaters Antonius dar, den die Worte des Evangeliums so stark getroffen hätten, dass er sein Leben radikal veränderte. Die Frage, die sich an Hand dieser Lebensgeschichte stellt, ist „Wohin gehst du und weshalb?“ In der Stille der Krypta konnten die Männer dann über diese Frage nachsinnen. Die gewonnene Innerlichkeit wurde anschließend auch in die Eucharistiefeier eingebracht.

Am Schluss des Rundbriefes sollen wieder die stehen aus unseren Verwandten und Freunden, die bereits vor das Antlitz Gottes getreten sind. Am 11.01. verstarb im AWO-Altenheim Vilshofen eine langjährige Wohltäterin, Frau Luise Kourek. P.Prior Matthias hielt am 16.Januar das Requiem in der Abteikirche mit anschließender Beerdigung auf dem Klosterfriedhof .Ebenfalls in unserer Klosterkirche fand am 21.Januar das Requiem für Frau Dr.Hermine Ruhland statt, die unserem Haus immer verbunden war Am 17.Januar wurde im Kloster Neustift Sr.Dominika Moosmüller, die Schwester unsere +Br.Dominikus beerdigt.

Am Ende dieses Berichtes darf ich Ihnen noch nachträglich ein gesegnetes Jahr 2015 wünschen, einen gesegneten Weg durch die Fastenzeit und ein frohes und gesegnetes Osterfest

Der Schweiklberger Chronist P.Matthäus Kroiss

 

Zum Seitenanfang