Liebe Mitbrüder, Freunde und Wohltäter!

Aus den vergangenen zwei Monaten ragen drei Ereignisse heraus, die hier zuerst zur Sprache kommen sollen. Das erste ist natürlich das Osterfest mit der vorausgehenden Karwoche. Bei der Feier des Palmsonntags mit der Palmweihe und Palmprozession freuten wir uns, dass die Kinder der Familien, die wieder zu ihrem Einkehrwochenende gekommen sind, mit dem Palmesel dem Zug vorangingen. Bei der Fußwaschung am Gründonnerstag überwogen diesmal die Gäste als „Apostel“. Auch beim Gesang der Passion am Karfreitag half ein Gast (Herr Daniel Köstlinger) aus. Der Osterschmuck in der Kirche wurde diesmal um eine barocke Statue des Auferstandenen erweitert, die unter dem Ambo ihren Platz fand. Einen besonderen Akzent setzte am Ostermontag Prälat Max Huber, emeritierter Domkapitular, der die Karwoche und das Osterfest mit uns feierte. Er hielt am Ostermontag das Konventamt und eine sehr lebendige Predigt.
Als zweitem Großereignis können wir von der Orgelnacht vom 02.auf 03.Mai berichten. Vier renommierte Organisten ließen von 19.00 bis 1.00 nachts die „Königin der Instrumente“ erklingen. Die Firma „Überschall“ verwandelte dazu den Kirchenraum in ein buntes Lichtermeer. Die vier Meister auf der Orgel waren: Professor Karl Maureen, München der mit der Ouvertüre „Lasst uns erfreuen herzlich sehr“, das Publikum „vorwärmte“. Ihm folgte Frau Giulia Biagetti aus Lucca mit Toccaten und Chorälen. Anschließend präsentierte der ungarische Orgelmeister Miklos Teleki seine Variationen „From Bach to Lennon“. Bei John Lennons „Yellow Submarine“ können viele Besucher ein freudiges Lächeln nicht verbergen. Zum Abschluss zauberte Domorganist Johannes Mayr, Stuttgart ein musikalisches Feuerwerk in den Kirchenraum. Den Schlusspunkt bildete, wie im vergangenen Jahr, der Segen von Abt Rhabanus, verbunden mit einigen ermunternden Worten zum Abschied und zum Aufbruch in den neuen Tag. Den gelungenen Abend verdanken wir dem Planer  und künstlerischen Leiter des „Schweiklberger Musikzaubers“, Herrn Domorganisten Ludwig Ruckdeschel. Übrigens gab es noch eine Premiere am Beginn der Veranstaltung: Der neu gewählte Bürgermeister von Vilshofen, Florian Gams, hielt seine erste Eröffnungsrede.
Zusammen mit etwa 350 anderen Klöstern öffneten auch wir am Samstag, dem 10.Mai, nicht nur die Klosterpforte, sondern auch die Klausurtüren zum „Tag der Offenen Klöster“, der von der Arbeitsgemeinschaft der Berufungspastoral der Orden in Zusammenarbeit mit dem Zentrum der Berufungspastoral der Deutschen Bischofskonferenz angestoßen und organisiert worden war. Nach etlichen vorbereitenden Gesprächen war es dann so weit. Der Tag begann mit dem Konventamt der Klostergemeinschaft, an dem bereits zahlreiche interessierte Besucher teilnahmen. Anschließend schlossen sich einzelne Gruppen den „Führern“ an, Mitbrüdern, an ihrer Spitze Abt Rhabanus, die sie über Kirche und Krypta in die Sakristei, in die Chorkapelle und den Kapitelsaal führten. Im Klosterrefektorium wartete bereits P.Prior Matthias mit Kaffee und Kuchen zu einer ersten Stärkung Weiterging es in den ersten Stock, wo die Gäste einen Blick in die Räume des Abtes und in eine Mönchszelle tun konnten. Besonderes Interesse weckte natürlich die Klosterbibliothek, die der Bibliothekar der Abtei, Br.Ulrich Schrömges, sachkundig erklärte. Auch die Missionsprokura und das Vereinsbüro, der Arbeitsbereich von P.Stefan Raster und Br.Erich Schuck, waren zu besichtigen. Die Mittagshore in der Abteikirche und das gemeinsame einfache Mittagsmahl vereinten wieder Gäste und Klostergemeinschaft.
Am Nachmittag nahmen Br.Sebastian Aicher und Br.Leo Horochlin die interessierten Besucher in den Brennraum des Schweiklberger Geistes und in die Werkstätten mit. Biomasse - Heizwerk und Photovoltaikanlage demonstrieren die Bereitschaft der Klostergemeinschaft zur biologischen Energiegewinnung. Ein Besuch in der Gärtnerei rundete den Blick auf die Arbeitsbereiche der Mönche ab.
Dazwischen gab es immer wieder Möglichkeiten, ins Gespräch mit den führenden Mitbrüdern zu kommen und vom realen Leben der Missionsbenediktiner zu erfahren. Als Fazit dieses gelungenen Unternehmens „Offenes Kloster“ kann gesagt werden, dass das Interesse der Menschen vor den Klostermauern an unserem Leben größer ist, als allgemein angenommen wird.
Da wir schon bei den festlichen Ereignissen sind, sei auch ein Blick nach vorne erlaubt. Am Pfingstmontag begeht die Klostergemeinschaft wieder die Profess - und Priesterjubiläen des Jahres. Zu den Jubilaren gehören: Altabt Christian Schütz, P.Paulus Schmidt und P.Stefan Raster (50 Jahre Priester), außerdem Br.Hilarius Stumbeck (60 Jahre Profeß) und Br.Markus Forster (50 Jahre Profeß). Der Festgottesdienst beginnt um 10.30h. Zwar kein Jubiläum, aber einen runden Geburtstag, nämlich den fünfundachtszigsten, kann am 30.Mai Br.Bonifaz Kellnberger begehen. Br.Erich Schuck wurde am 18.April 75 Jahre alt. Am 05.August erreicht Br.Karl Hofmann dieses Alter.
Bleiben wir noch ein wenig bei den Festen und Feiern und anderen besonderen Ereignissen. Am 04.April wurde der neue Bischof von Passau, P.Dr.Stefan Oster SDB ernannt. Der vorhergehende Heimatbrief berichtete davon. Am Samstag, dem 24.Mai war es dann endlich soweit. Der Ernannte erhielt die Bischofsweihe und wurde feierlich in sein Amt eingeführt. Ein wunderbarer Tag für die Stadt und die Diözese Passau. Abt Rhabanus und Br.Sebastian waren dabei, wie schon vorher bei der Begrüßung am 10.April.V.Abt kam auch bei der außerordentlichen Priesterratssitzung am 05.Mai mit dem neuen Bischof zusammen und war erfreut über dessen offenen und lebendigen Führungsstil. Für uns war der 24.Mai Erinnerungstag an die Abtsweihe von Cölestin Maier, unserem Gründeroberen, vor hundert Jahren. Am Samstag, dem 21.Juni, folgt dann die offizielle Feier mit einem Festgottesdienst um 9.00. Die Festpredigt hält der bisherige Administrator der Diözese, Prälat Klaus Metzl. Um 11.00 folgt der Festakt in der Turnhalle mit einem geschichtlichen Rückblick .Um 14.30 wird die Pontifikalvesper gefeiert und um 17.00 beginnt das Jubiläumskonzert mit „Pauken und Trompeten“ und natürlich mit der Klais-Orgel.
Genug vom Feiern. Es wird ja auch weiterhin fleißig am Umbau des Gästetraktes gearbeitet. Nachdem 11 Zimmer provisorisch eingerichtet waren, konnten wir an Ostern wieder die ersten Gäste in ihnen unterbringen. Inzwischen wurde auch die Bestuhlungvervollständigt und die Gruppenräume im 1. und 2.Stock fertig gestellt. Als besonderen Gast durften wir vom 07.auf 08.Mai Bischof Thaddäus Kumalo von Eshowe begrüßen.
…Von der Realschule sei vermerkt, dass sich für das neue Schuljahr 54 Buben gemeldet haben.
Eine besondere Aufgabe hatte P.Richard Multerer zu übernehmen. Er konnte zum zweiten Mal einem Luxus-Kreuzer, der AmaReina, den kirchlichen Segen erteilen Die eigentliche Schiffstaufe vollzog eine echte Prinzessin, nämlich Prinzessin Heide von Hohenzollern. Für Abt Rhabanus haben die Firmtermine wieder begonnen. Der erste war am 29.April in Julbach. Am 21.April nahm er an der Jahrestagung der Salzburger Äbtekonferenz auf dem Odilienberg im Elsass und am 04.05 an einer Besprechung der Novizenmeister in Münsterschwarzach teil.
Natürlich wäre noch viel mehr zu erzählen. Aber für diesmal soll Schluss sein.
Eine frohe Zeit wünscht Ihnen der Chronist
P.Matthäus